Wärmepumpengipfel

Spitzentreffen zum Start der Wärmepumpen-Offensive

Das BMWK und das BMWSB laden heute zu einem Spitzentreffen von Verbänden und Unternehmen ein, um den Startschuss für die im Koalitionsbeschluss vom 24. März angekündigte Wärmepumpen-Offensive zu geben.

Wärmepumpen-Kaskade zur Beheizung und Kühlung eines Einkaufszentrums. Quelle: stock.adobe.com/ Photocreo Bednarek
Wärmepumpen-Kaskade zur Beheizung und Kühlung eines Einkaufszentrums. Quelle: stock.adobe.com/ Photocreo Bednarek

Beim heutigen Wärmepumpengipfel des BMWK und BMWSB kommen Unternehmen, das Handwerk, Wohnungswirtschaft, Energieversorger, Politik und Branchenverbände zusammen, um über den Ausbau der Wärmepumpen in Deutschland zu sprechen.

Das Ziel ist klar: Bis zum Jahr 2024 soll der Wärmepumpen-Markt von derzeit rund 150.000 Installationen im Jahr 2021 auf ca. 500.000 Geräte anwachsen. Damit soll ein deutlicher Beitrag geleistet werden, die Importabhängigkeit von russischem Gas zu verringern und zugleich die CO2-Emissionen im Gebäudebereich zu reduzieren. Grundlegend für diesen starken Wandel im Heizungsmarkt ist die Ankündigung der Regierungskoalition, dass ab dem Jahr 2024 bei jeder neu installierten Heizung mindestens 65 % erneuerbare Energien eingesetzt werden sollen (Koalitionsbeschluss v. 24.03.2022).

Ergebnis des Wärmepumpen-Gipfels soll ein gemeinsames Bekenntnis der Teilnehmenden sein, dass diese in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen mit allen Kräften daran arbeiten, bestehende Herausforderungen beim Rollout zu meistern und dabei an einem Strang zu ziehen. Der Gipfel wird den Auftakt für einen anschließenden regelmäßigen Austausch und gemeinsamen Arbeitsprozess bilden.

„Mit dem Wärmepumpen-Gipfel kann vieles endlich ins Rollen kommen. Unbestritten gibt es viel zu tun, von Investitionen in der Heizungsindustrie über Schulungsangebote für das Handwerk bis hin zum Ausbau der Stromnetze“, so Dr. Martin Sabel, BWP-Geschäftsführer. „Doch dies setzt auch voraus, dass die Branchen einen verlässlichen Rechtsrahmen erhalten. So schnell wie möglich, in jedem Fall aber noch in diesem Jahr muss gesetzlich klargestellt werden, wie das angekündigte 65 Prozent-EE-Gebot umgesetzt wird. Nur so entsteht die notwendige Planungssicherheit für Handwerk, Industrie und Verbraucher, sich konsequent auf Wärmepumpen auszurichten.“

Aus Sicht des BWP muss die Wärmepumpen-Offensive sich dann auch im angekündigten Klimaschutz-Sofortprogramm sowie in konkreten politischen Maßnahmen wiederfinden. Mit dem 65 %-EE-Gebot, der bevorstehenden Anpassung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), der angekündigten Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) und der Ausbildungsoffensive adressiere die Bundesregierung wichtige Schlüsselthemen. „Die Richtung stimmt grundsätzlich. Das ist unterstützenswert. Aber die Zeit der Absichtsbekundungen ist vorbei. Die Ampelkoalition muss ihre Ankündigungen jetzt auch in die Tat umsetzen.“

Nach Ansicht von BEE-Präsidentin Simone Peter sollte zudem eine Abkehr von der Stromgutschriftmethode bei den Primärenergiefaktoren für Fernwärme erfolgen und eine gesetzliche Verankerung der Ausbauziele für Erneuerbare Wärme: Der Koalitionsvertrag weise ein Ziel von 50 % Erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung im Jahr 2030 aus. Das Ziel sollte im Gebäudeenergiegesetz (GEG) gesetzlich festgeschrieben und um weitere Langfristziele für 2040 und 2045 ergänzt werden.

"Nicht nur im Sinne des Klimaschutzes, auch für mehr Energieunabhängigkeit angesichts der aktuellen Notstandslage bei der Gasversorgung sind diese Schritte überfällig" so Peters. "Die Gaspreise werden voraussichtlich weiter ansteigen und für starke Belastungen bei Heizungsbetreibern und Mietern sorgen. Es ist sogar unklar, wieviel Gas über die nächsten Monate und Jahre überhaupt nach Deutschland geliefert wird. Der Wärmepumpen-Rollout kann hier einen wichtigen Beitrag zur Entlastung leisten. Dafür sollten alle Beteiligten einstehen."

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