„Für die Erreichung der Klimaziele ist der Gebäudesektor zentral.“ So beginnt die Aufzählung der Pläne, die ihren Eingang in den Entwurf des Koalitionsvertrages fanden. Die erste der Maßnahmen für das im Anschluss formulierte Bekenntnis zur Modernisierung der Wärmeversorgung ist offenbar das Abschaffen des „Heizungsgesetzes“. Ein solches Gesetz gibt es nicht; gemeint ist wohl die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes der Ampelregierung mit dem § 71, der die Anforderungen an die Heizung beschreibt. Nun muss das GEG ohnehin überarbeitet werden, welche Änderungen es also genau geben wird, bleibt abzuwarten.
Falsch wäre hingegen das Abwarten beim Thema Heizungserneuerung. Das Klimaschutzgesetz erlaubt kein Abweichen vom Emissionssenkungspfad, die Förderung bleibt erhalten und dann gibt es da noch die festgeschriebene Absicht der Koalitionspartner, den Strompreis zu senken und die Netzentgelte zu deckeln. Der Umstieg auf eine elektrische Heizung könnte damit eigentlich lohnenswerter werden. Auch Wärmenetze, die Default-Option für Kommunen und die Wohnungswirtschaft, sollen weiter gefördert werden. Wer Vorbehalte gegen Wärmepumpen hat, sollte daran denken, dass auch die Netze klimaneutral werden müssen und auf der Versorgerseite oft ebenfalls Wärmepumpen arbeiten, die Umweltenergie und Abwärme nutzen. Um kleine und große Wärmepumpen dreht es sich in dieser Ausgabe auf den Seiten 12 bis 26.
Die Abwärme aus Wohnungen nutzen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese hatten es bei der letzten Runde nicht in das GEG geschafft. Dass sich das ändert, möchte u.a. der Bundesverband Wohnungslüftung. Wir fragten den Geschäftsführer Ralf Lottes (S. 36).
PV, PVT und Speichertechnologien
Erneuerbaren Strom für die Heizung und das E-Auto gibt es zum Beispiel aus der eigenen PV- oder, mit extra Wärme-Bonbon, der PVT-Anlage (S. 27). Photovoltaik und Stromspeicher gehören zu den Klimatechnologien, die die Koalition laut Vertragsentwurf mit Forschungsförderung voranbringen will. Das kann sicher nicht schaden, insbesondere wenn man die Ergebnisse der Bemühungen dann auch durch Förderung der inländischen Industrie der deutschen Wirtschaft zu Gute kommen lässt. Derweil stehen vom 7. bis 9. Mai im Rahmen der The Smarter E Europe in München die Intersolar Fachmesse der Solarwirtschaft und die ees electrical energy storage an. Gebäudeintegrierte Solartechnik und der smarte Ausbau der Stromnetze in Deutschland und Europa gehören zu den Themen der begleitenden Konferenzen. Für beide Fachmessen werden Aussteller aus aller Welt und insbesondere aus China erwartet.
Ihre
MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling

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