Als „eher so mittel“, würde ein Familienangehöriger meiner Folgegeneration die Entwicklungen des ausgehenden und die Aussichten für das nächste Jahr klassifizieren. Hieß es neulich noch von Branchenverbänden, man rechne 2025 mit leichter Besserung der wirtschaftlichen Lage, wird der erhoffte Silberstreif nun auf 2026 verschoben.
Positiv lässt sich jedoch verzeichnen, dass Bau- und TGA-Verbände, Wärmepumpen-, Heizungs- und Klimabranche und Wohnungswirtschaft sich einig sind mit ihren jeweiligen Appellen an die demnächst neu zu wählende Regierung: Beginnt bitte Eure neue Amtsperiode nicht damit, Gesetze der Ampel zu ändern oder Förderungen zu streichen! Genug der Wirren, der politischen Profilierung und der resultierenden Unsicherheit für Hersteller, Bauindustrie, Betreiber und Nutzer! Was jetzt gebraucht wird, ist Kontinuität! Vielleicht kann am GEG in Details nachgefeilt werden, aber im Grunde ist es zielführend und wir brauchen kein neues.
Heute kontrovers, morgen selbstverständlich
„Alle klagen, dass es nicht vorangeht mit der Energiewende im Gebäudesektor und/oder die Transformation zu teuer ist“, sagte HUSS-MEDIEN Verlagsleiter Torsten Ernst beim Rückblick auf die Preisverleihung des DEUTSCHEN TGA AWARD 2024. „Dabei wird sie schon getan, es sieht bloß keiner.“ Wir haben sie gesehen, denn einige von denen, die sie ganz selbstverständlich umsetzen, weil es zu ihrer täglichen Arbeit gehört, sind die Planenden und die Bauherrn vieler Projekte im Neubau und Bestand. Einige fanden den Weg in unser Bewerberportal und schließlich unter die Preisträger, deren Projekte wir auf der GET Nord in Hamburg auszeichneten und Ihnen ab S. 36 vorstellen.
„Klimaschützer“ wurden sie folgerichtig auch auf dem 4. TGA Wirtschaftsforum im November in Berlin genannt: die TGA-Fachbetriebe und -Fachplanenden, zu deren Arbeitsalltag die Transformation des Gebäudebestands hin zur Klimaneutralität gehört. Laut aktuellem Herbstgutachten des BTGA geschah diese Transformation zuletzt noch eher im Nichtwohnbau, denn dieses Segment beherbergt die Industrie, die Effizienzmaßnahmen schon aus rein wirtschaftlichen Erwägungen vorantreibt.
Es wäre zu hoffen, dass in einigen Jahren auch im Sektor Wohnen niemand mehr über Wärmepumpen und viele andere nichtfossile Technologien diskutiert, weil sie nicht nur das Klima schützen, sondern dann auch auch viel billiger sind als alles, woran sich heute noch das Denken vieler und die mediale Debatte klammern. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen halbwegs entspannten Jahresausklang, Optimismus für die Zukunft und die Kraft, ihm in Ihrem Feld eine solide Basis in der Realität zu verschaffen.
MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling
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