Fachübergreifender Austausch, Branchengespräche, Ankunft für IPA
Die baukunjunkturelle Entwicklung: Möglichkeiten und Chancen
Fachleute aus den unterschiedlichen Bereichen der Baubranche diskutierten mit über 100 Teilnehmenden über Möglichkeiten und Chancen, die die aktuelle Baukonjunktur bietet. Den fachübergreifenden Branchentreff veranstaltete der BTGA gemeinsam mit dem Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK), dem Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V. (RLT-Herstellerverband) und dem VDMA e.V. – Fachverband Allgemeine Lufttechnik. Weitere Partner waren der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), die 1. Wissenschaftliche Vereinigung Projektmanagement e.V. (1. WVPM), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) und der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA). Damit wurde ein umfassender Dialog zwischen allen am Bau beteiligten Branchen gefördert. Die Schirmherrschaft hatte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Danke an die Bundesbauministerin!
Bundesbauministerin Klara Geywitz eröffnete das TGA-Wirtschaftsforum und hob die Bedeutung der Technischen Gebäudeausrüstung für effiziente und nachhaltige Gebäude hervor: "Die Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung wie Heizungen, Klimaanlagen und Belüftungen machen rund 35 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Gebäudes aus. Hier anzusetzen und intelligente und effiziente Technologien einzusetzen, ist wichtig für den klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden ist dabei ebenso entscheidend. Das TGA-Wirtschaftsforum zeigt, welche Entwicklungen und Lösungen die Branche zu bieten hat."
Sie erhielt, leider dann schon in Abwesenheit, im weiteren Verlauf ein großes Lob vom Bundesgeschäftsführer des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten Dr. Thomas Welter. Es sei gut, was das Ministerium angestoßen hat, so Welter, der sich wünscht, dass Frau Geywitz Ministerin bleiben könnte. Was sie in 10 Jahren erreichen könnte, wäre sicher großartig, so Welter. In dem kleinen Ministerium ohne ein vom Wirtschaftsministerium unabhängiges Budget sei viel gute Arbeit geleistet worden. Die vielen guten Vorschläge und Maßnahmen würden, wenn auch nicht alle sofort, sicher irgendwann wirken.
Drängende Zukunftsfragen der Branche
Im Fokus der Impulsvorträge, Referate und Podiumsdiskussionen standen die Themen "Nachnutzung gewerblicher Immobilien", "Bauen und bezahlbarer Wohnraum", "Nachhaltigkeit und Finanzierung" und "Bauen gemäß Integrierter Projektabwicklung". In einem eigenen Block formulierten Branchenvertreter Erwartungen der Wirtschaft an die Bundespolitik und diskutierten sie anschließend mit dem Publikum. Die Ergebnisse sollen der neuen Bundesregierung als Aufgabe für die weitere politische Arbeit übergeben werden. Den zweiten Tag des TGA-Wirtschaftsforums eröffnete der Keynote-Speaker Janis McDavid mit seinem Vortrag zum Thema "Technologie – Was uns heute und in Zukunft stärker macht". Der erprobte Lösungsfinder begeisterte das Publikum mit seiner aktivierenden Ansprache.
IPA für die TGA
Die Einführung in das Thema Integrierte Projektabwicklung, mit dem sich Moderne Gebäudetechnik schon vielfach befasst hat, erhielt auf dem TGA-Wirtschaftsforum erstmals eine konkrete Bühne für die TGA-Industrie und die relevanten Verbände.
Vorgestellt und diskutiert wurde das partnerschaftliche Projektmanagement, das große (und auch kleinere) Bauprojekte von systemimmanenten Fehlern befreien und das Bauen zu einer erfreulichen, zielführenden und gewinnbringenden Aktivität machen kann, von vier erfahrenen Rednern, die allesamt bereits in derartige Projekte bei Bundesbau, Deutscher Bahn und Privatwirtschaft eingebunden waren und sind:
- Prof. Stefan Leupertz, IPA-Zentrum, Leupertz Baukonfliktmanagement
- Prof. Dr.-Ing. Matthias Sundermeier, TU Berlin, Fachgebiet Bauwirtschaft und Baubetrieb)
- Dr. jur. Wolfgang Breyer, IPA-Zentrum, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Breyer Rechtsanwälte, u.a. beteiligt beim Projekt BAM GBD in Berlin
- Prof. Dr.-Ing. Mike Gralla, Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement der TU Dortmund
Die nachfolgende Debatte tobte heftig und zeigte auch diverse Bedenken von Unternehmen, die bislang die Bewerbung bei Ausschreibungen für Projektallianzen scheuten oder die partnerschaftlichen Methoden und Verträge überhaupt noch nicht kennen.
Kurzer MGT-Werbeblock dazu: Schauen Sie gern rein in die Moderne Gebäudetechnik Ausgabe 02/2023, Ausgabe 7-8/2023 und Ausgabe 02/2024. Hier haben wir uns des Themas und seiner Implikationen für die TGA-Fachplanung explizit angenommen. Interessiert Sie, wie partnerschaftliches Planen und Bauen Sie als TGA-Fachplaner:in persönlich voranbringen kann, lesen Sie den Erfahrungsbericht eines Planers!
Fazit vom BTGA
"Der interdisziplinäre, zielorientierte Austausch, den wir vor sechs Jahren gestartet haben, konnte auch in diesem Jahr erfolgreich fortgesetzt werden", sagte Frank Ernst, Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin. "Besonders freut uns, dass wir erstmals auch die Bundespolitik an dem Dialog beteiligen konnten. Das TGA-Wirtschaftsforum ist eine hervorragende Plattform für einen offenen und konstruktiven Austausch zwischen Technischer Gebäudeausrüstung, Projektmanagement, Bauindustrie, Immobilienwirtschaft, Architekturbüros, Politik und den Nutzerinnen und Nutzern unserer Technik. Dieser Erfolg bestärkt uns in der Überzeugung, auch im Jahr 2026 wieder ein TGA-Wirtschaftsforum zu veranstalten."