Hintergrund ist das Ziel der Bundesregierung, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen in deutsche Heizungskeller zu bringen.
Im Vertrauen auf den erwarteten Wärmepumpenhochlauf hatte die Industrie milliardenschwere Investitionen für den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten angestoßen. Insbesondere die politischen Debatten hätten in diesem Jahr jedoch für eine starke Verunsicherung im Markt gesorgt. So sei laut BDH und BWP die Zahl der Förderanträge beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in den ersten acht Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 70% zurückgegangen.
In ihrem Papier betonen die Verbände einen reduzierten Strompreis als einen ausschlaggebenden Faktor, um die Nachfrage wieder anzukurbeln.
Im Kern fordern BDH und BWP die Politik auf, die Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum abzusenken. Darüber hinaus solle der Mehrwertsteuersatz für Wärmepumpenstrom auf 7% abgesenkt werden. Die Verbände rechnen vor, dass beide Maßnahmen zu Einsparungen von gut 4 ct/kWh führen.
“Die Heizungsindustrie hat große Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten getätigt, um den Wärmepumpenhochlauf möglich zu machen. Nun ist die Politik am Zug, geeignete Rahmenbedingungen zu gestalten. Dazu gehört neben einer Unterstützung bei der Investition auch ein wettbewerbsfähiger Strompreis”, betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.
Dem schließt sich Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer BWP, an: „Das Ziel von 500.000 Wärmepumpen ab 2024 kann nur durch das Zusammenspiel aus Ordnungsrecht, Förderung und eben Energiepreisen erreicht werden. Daher fordern BDH und BWP gemeinsam die Bundesregierung auf, Gebäudeeigentümern insbesondere über die Senkung der Stromsteuer wieder Orientierung zu geben.“