Klimafreundlich heizen

Wärmepumpe weiterhin Spitzenreiter im Neubau

Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vergrößerte die Wärmepumpe im Jahr 2019 ihren Vorsprung vor dem fossilen Energieträger Gas bei genehmigten Wohngebäuden. Mit einem Anteil von rund 46 % erreichte das klimaschonende Heizungssystem bei den installierten Heizungssystemen im Neubau erneut ein deutliches Plus.

Wärmepumpen-Marktanteile / Baugenehmigungen neuer wohngebäude 2015-19. Quelle: Statistisches Bundesamt/BWP
Wärmepumpen-Marktanteile / Baugenehmigungen neuer wohngebäude 2015-19. Quelle: Statistisches Bundesamt/BWP

Nach Mitteilung des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) wurde im vergangenen Jahr in 54.768 von insgesamt 119.457 genehmigten Wohngebäuden eine Wärmepumpe vorgesehen. 8.744 Gebäude (7,3 %) nutzen Erdwärme, 46.024 Gebäude (38,5 %) Umweltwärme aus Wasser und Luft zum Heizen. Die Wärmepumpe ist mit einem Anteil von 45,8 % erneut das beliebteste Heizsystem im Neubau und lässt Gasheizungen mit einem Anteil von rund 38,7 % hinter sich. Auch in der Gesamtbetrachtung aller genehmigten Gebäude liegt die Wärmepumpe wieder auf dem ersten Platz.

Wärmewende im Heizungskeller erfordert Gerechtigkeit beim Strompreis

„Es ist erfreulich und wichtig, dass sich der Trend im Neubau kontinuierlich in Richtung erneuerbarer Heizungssysteme entwickelt. Eine große Rolle spielen dabei die staatlichen Anreizprogramme für energieeffizientes Bauen“, sagt BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. „Damit die Klimaziele im Gebäudebereich erreicht werden können, muss die Bundesregierung diesen Trend weiter forcieren – insbesondere in der Modernisierung, denn ein wirklicher Technologiewechsel und eine echte Energiewende im Heizungskeller hat bislang noch nicht stattgefunden“, so Sabel weiter.  

Die neuen Förderrichtlinien für die Heizungsmodernisierung mit Zuschüssen von bis zu 22.500 Euro je Wohneinheit beim Tausch einer Ölheizung bieten zwar einen willkommenen Anreiz für Investitionen in den Heizungskeller. Das derzeitige Energiepreisgefüge mit teurem Strom und billigem Gas und Öl hält aber nach wie vor viele Modernisierer davon ab, zu einem erneuerbaren System zu wechseln.

„Die deutliche Senkung des Strompreises muss fester Bestandteil des geplanten nachhaltigen Konjunkturprogramms gegen die Corona-Rezession sein. Ein niedriger Strompreis ist sozial ausgewogen, weil einkommensschwache Haushalte besonders unter hohen Stromkosten leiden. Die Kaufkraft wird so gestärkt und gleichzeitig wird die notwendige Sektorenkopplung zur Erreichung der Klimaziele gefördert“, mahnt Sabel. „Die deutsche Heizungsindustrie sollte im Bereich der erneuerbaren Technologien jetzt erst recht durch entsprechende politische Rahmenbedingungen gestärkt werden, um auch im internationalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können."

 

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