Hinter der neu gegründeten Organisation mit Sitz in Brüssel stehen neben der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das Green Building Council España (GBCe), die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und die Federation of European Heating, Ventilation and Air Conditioning (REHVA).
Die Climate Positive Europe Alliance, kurz CPEA, versteht sich als Think Tank, der Expertise und marktbasierte praktische Lösungen zusammenführt und in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt. Adressiert werden die dringendsten Herausforderungen, mit denen die Stakeholder der Bau- und Immobilienbranche konfrontiert sind, wie etwa nachhaltige Finanzierung, Kreislaufwirtschafrt oder der intelligente Umgang mit Gebäudedaten. Im Kern der Aktivitäten stehen Kollaboration und die Etablierung eines sektorübergreifenden Dialogs zwischen Wirtschaft und Politik.
Die CPEA verfolgt einen Bottom-up-Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Entscheidungsträgern des Marktes in den Mittelpunkt stellt. Alle geplanten Aktivitäten und Projekte fußen auf einem gemeinsamen europäischen Verständnis über die wichtigsten Anforderungen des nachhaltigen Bauens. Dieses spiegelt sich in der Methodik der DGNB Zertifizierung wider. So verfolgt die Allianz eine faktenbasierte, datengetriebene Vorgehensweise, die auf den Aspekten der Ganzheitlichkeit und Lebenszyklusbetrachtung basiert.
Vier inhaltliche Themenschwerpunkte
Die neue europäische Allianz fokussiert ihre Aktivitäten auf folgende Themenschwerpunkte:
- Sustainable Finance
- Gebäude und die Sustainable Development Goals (SDGs)
- Circular Economy
- Gebäudedaten und -informationen
Im Bereich „Sustainable Finance“ wird CPEA weiterhin die Arbeit der EU-Kommission und deren Sustainable Finance Plattform bei der Weiterentwicklung der Taxonomie-Kriterien unterstützen. Grundlage ist dabei die kürzlich von verschiedenen CPEA-Partnern durchgeführte und veröffentliche Marktstudie zur Anwendbarkeit der EU-Taxonomie. Zudem setzt sich eine eigene „European ESG Working Group“ mit den Möglichkeiten eines einheitlichen europäischen ESG-Standards auseinander.
Gemeinsam mit Vertretern von EU-Institutionen will CPEA darauf hinarbeiten, dass die SDGs und die Prinzipien der Circular Economy bei der Entwicklung der Gebäudepolitik für Bestands- und Neubauten in den Mittelpunkt gestellt werden. Zudem wird CPEA die Einrichtung eines standardisierten, zentralen Gebäudedatenspeichers unterstützen. Als Grundlage für besser informierte und transparentere Entscheidungsfindungen sollen in diesem alle relevanten Gebäudeinformationen über den gesamten Lebenszyklus gespeichert werden.
Weg von Einzelinteressen, hin zum gemeinsamen europäischen Handeln
Allen Themenfeldern gemein ist, dass sie einen enormen Einfluss darauf haben, ob der Weg hin zur Klimaneutralität im Gebäudesektor gelingen kann. „Bei allen Themen braucht es ein enges, konstruktives und zielführendes Miteinander zwischen Markt, Gesetz- und Kapitalgeber“, sagt Peter Engert, Geschäftsführer bei CPEA-Mitgründer ÖGNI.
„Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist vielschichtig mit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure und ebenso vielen Motivationen. Diese Zusammenhänge zu verstehen, darauf aufbauend ambitionierte Zielvorgaben basierend auf verlässlichen Daten zu definieren und Fördermittel bereitzustellen, die an reale Verbräuche gekoppelt sind, ist essentiell auf dem Weg in ein klimaneutrales Europa“, sagt Ursula Hartenberger, die Generalsekretärin von CPEA.
Möglichkeit zur Teilnahme und Mitarbeit
Weitere europäische Organisationen und Verbände sind herzlich eingeladen, sich aktiv bei CPEA zu engagieren und bei den verschiedenen Themen mitzuarbeiten. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass sie die gleichen Ziele verfolgen und aufbauend auf einem gemeinsamen Nachhaltigkeitsverständnis positive Impulse setzen wollen.
Kontaktdaten sowie alle weiteren Informationen gibt es online unter www.cpea.eu