Digitalisierung des Gebäudesektors

Hochsichere Kommunikationsinfrastruktur für GWG-Gebäudebestand

Seit Anfang des Jahres 2021 wird der rund 1.000 Gebäude zählende Bestand der GWG-Gruppe mit digitalen Stromzählern und Smart-Meter-Gateways (SMGW) ausgestattet. Die Hamburger Kalorimeta GmbH (Kalo) und die Stuttgarter GWG-Gruppe, eine Tochtergesellschaft der R+V Versicherungsgruppe, gehen damit einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung der Energiewende und des Gebäudesektors.

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Größter optionaler Rollout: Kalo stattet den Gesamtbestand der GWG-Gruppe mit Smart-Meter-Gateways aus und übernimmt den Messstellenbetrieb. Bild: Power Plus Communication AG (PPC)
Größter optionaler Rollout: Kalo stattet den Gesamtbestand der GWG-Gruppe mit Smart-Meter-Gateways aus und übernimmt den Messstellenbetrieb. Bild: Power Plus Communication AG (PPC)

Seit Januar 2021 sind zahlreiche Fachkräfte dabei, den größten optionalen Smart-Meter-Rollout in Deutschland umzusetzen. Bundesweit haben sie bereits rund ein Drittel des GWG-Bestands mit Smart Metern ausgerüstet. Erst in Verbindung mit dem smarten Kommunikationsmodul, dem SMGW, werden die digitalen Zähler zu so genannten „intelligenten Messsystemen“ und können Verbrauchsdaten hochsicher nach außen kommunizieren. Ziel ist es, bis Frühjahr 2022 sämtliche Gebäude der GWG-Gruppe mit der hochsicheren Kommunikationsinfrastruktur auszustatten.

Cornelia Schütz, Leitung Bewirtschaftungsservice Wohnen GWG-Gruppe Stuttgart, leitet und begleitet das Projekt seit Beginn: „Der Erfolg eines so großen Projekts ist abhängig von der Qualität der Zusammenarbeit. Vertrauen, Verlässlichkeit und Transparenz sind entscheidend. Mit Kalo haben wir einen exzellenten Partner an unserer Seite. Der stetige Austausch und die Fachexpertise führen nicht nur das aktuelle Projekt zum Erfolg, sondern helfen uns auch bei der Entscheidung über zukünftige Anwendungen.“

Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Ausstattung des Gebäudebestandes mit intelligenten Messsystemen für den Bereich Strom. Seit Oktober werden in einem ersten Pilotprojekt funkauslesbare Submetering-Geräte wie Warmwasser- bzw. Wärmemengenzähler inklusive AMR-Funkinfrastruktur (Automatic-Meter-Reading) verbaut. Die Verbrauchsdaten werden unter Einsatz von Datensammlern (Knoten) und eines CLS-Devices (Controllable-Local-System) automatisch an das SMGW weitergeleitet. So kann die GWG-Gruppe zukünftig auch von den Mehrwehrten der Bündelung unterschiedlicher Sparten profitieren.

Andreas Engelhardt, Vorstandsvorsitzender der GWG-Gruppe, ist zufrieden mit dem Projektfortschritt: „Als innovatives und vorausschauendes Wohnungsunternehmen sind wir insbesondere im Bereich Digitalisierung frühzeitig aktiv geworden. Durch die Kooperation mit Kalo werden wir für unsere Bewohner bereits im kommenden Jahr in der Lage sein, Mehrwerte zu generieren und gehen zudem einen wesentlichen Schritt zur energetischen Optimierung unseres Immobilienbestands.“

Bei der Umsetzung des Rollouts setzt das Unternehmen auf Technik aus der Unternehmensgruppe der noventic: Die SMGW-Hardware liefert die Power Plus Communication AG, die als erster Hersteller die BSI-Zertifizierung für ihr SMGW erhielt, die Submetering-Bausteine kommen von Qundis, dem europaweit führenden Hersteller für Messtechnik in Gebäuden.

Dr. Dirk Then, Geschäftsführer von Kalo und der noventic group, spricht bei der Kooperation von einem Leuchtturmprojekt: „Das Projekt ist einzigartig. In ihm zeigt sich die Kraft und Kompetenz unserer Unternehmensgruppe. Wir haben frühzeitig in die Smart-Meter-Gateway-Technik und das Know-how investiert. Mit unserem Angebot können wir nun gemeinsam mit der GWG-Gruppe ein Leuchtturmprojekt schaffen, das in die gesamte Branche strahlen wird.“

Wenn im kommenden Jahr alle Gebäude mit den intelligenten Messsystemen ausgestattet sind, ist noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil. Unter Einsatz des CLS-Kanals ist die infrastrukturelle Grundlage für zukünftige Anwendungen wie beispielsweise die Anbindung der Gashausanschlusszähler oder auch der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität geschaffen. Des Weiteren ist es ebenfalls möglich, dass Drittanbieter die Datenautobahn des interoperablen SMGW für die Datenübertragung nutzen.

„Sobald die Wohngebäude mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sind, gibt es kaum noch Grenzen“, sagt Kalo-Geschäftsführer Frank Reschke. „Die Weichen zur klimaintelligenten Immobilie, zum Smart Home, Smart Building, sind gestellt. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der GWG-Gruppe diesen großen Schritt Richtung Zukunft gehen können.“

Eine Information der Kalorimeta GmbH (Kalo), Hamburg

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Hochsichere Kommunikationsinfrastruktur für GWG-Gebäudebestand
Seite 43
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