Sanierungssprint: In 22 Tagen klimaneutral
Preisträger
Kategorie: Innovatives Konzept im Bestand
Objekttyp: Wohngebäude
Renaldo GmbH, Hamburg
Der „Sanierungssprint“ wurde von Ronald Meyer und seiner Firma Renaldo entwickelt: Innerhalb von 22 Werktagen wird ein Ein- oder Zweifamilienhaus inklusive der Energie- und Heizungstechnik vollständig so saniert, dass es anschließend nicht nur klimaneutral bewohnbar ist, sondern auch das Bad und, wenn nötig, der Grundriss, Innentüren und Böden erneuert sind. Das Konzept, das u. a. im Pilotprojekt in Hamburg (siehe Bild) umgesetzt wurde, ist auf dem Weg in die breite Umsetzung.
Digitalisierung, Coaching, Prozessoptimierung, Transparenz
Dies sind einige der Tools, mit denen das bemerkenswerte Projektmanagement alle Sanierungsbeteiligten inklusive der Baufamilie zusammenbringt. Aufmaß, Planung und das Festlegen des Ablaufs erfolgen im Vorfeld und werden vier Wochen vor Start an alle Beteiligten kommuniziert.
Bei der Ausführung arbeiten alle Gewerke Hand in Hand, kommen parallel, eng verzahnt und just-in-time auf die Baustelle. Zur Prozessoptimierung gehört etwa die Trennung der Baustelle in eine Innen- und eine Außenbaustelle sowie ein stundengenauer Bauzeitenplan. Vor Ort koordiniert ein Sanierungscoach die Gewerke, überwacht Kosten und Termine, dokumentiert den Baufortschritt und sorgt außerdem für gutes soziales Klima. Eine Baustellenassistenz kümmert sich um die Logistik und entlastet so das Handwerk.
Für die Zukunft optimieren
Derzeit stehen massive Ein- und Zweifamilienhäuser der Baujahre 1949 bis 1978 mit einfacher Kubatur im Fokus. Künftig sollen andere Haustypen möglich sein.
„Renaldo zeigt deutlich, dass wir keine Technikneutralität benötigen oder reduzierte energetische Anforderungen oder weniger Normen, um energieeffizentes Bauen in die Breite des Bestandes zu tragen. Wir haben die Technik und die Materialien, es braucht ‚nur‘ sorgfältige Planung, Kommunikation und Umsetzung“, hebt Laudator Oliver Solcher, Geschäftsführer des Fachverbands Luftdichtheit im Bauwesen e. V. in seiner Laudatio hervor.
MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling
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