Das Baudenkmal Messehalle Schutow (Rostock) wurde energetisch saniert. Dabei wurde unter besonderer Nutzung regenerativ-natürlicher Energien ein dauerhaft stabiles Innenklima geschaffen. Bild: Junge Immobilien GmbH

Preisträger

Kategorie: Bestand

Objekttyp: Öffentliches Gebäude im Denkmalschutz

Helmut Lehner GmbH & Co. KG, Altenhagen

www.lehnerwerke.de

Atelier Carsten Großmann, Bad Doberan

www.atelier-grossmann.de

Für die Komplettsanierung eines denkmalgeschützten ehemaligen Messepavillons der DDR aus dem Jahr 1966 erstellten und realisierten die Helmut Lehner GmbH & Co. KG und das Atelier & Büro Großmann ein eindrucksvolles Konzept.

Integrale Lösung für stabiles Klima mit Erneuerbaren Energien

Als reiner Sommerpavillon hatte das allseitig verglaste Gebäude keine Dämmung, eine rudimentäre Gebäudetechnik und verbrauchte 355 kWh/m2a. Um das Bauwerk nicht nur zu erhalten, sondern auch ganzjährig schadensfrei zu nutzen, mussten Bauteile passend zum Innenklima geschaffen bzw. umkonstruiert und eine geeignete TGA zur hygrothermischen Konditionierung installiert werden. All das gelang in nur einem Jahr und unter Einhaltung der vorgegebenen Baukosten.

Der Energieverbrauch sank auf KfW 55-Niveau (103 kWh/m2a). Für Wärme sorgen nun eine Wärmepumpenkaskade, Erdkollektoren und eine Fußbodenheizung. Gekühlt wird passiv, sommerlicher Wärmeschutz vermeidet Überhitzung. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sichert die nötige Luftwechselrate und relative Luftfeuchte, sowie die Trocknung hygrothermisch anfälliger Bauteile. Der Fußboden wird als Energiespeicher genutzt. Die Anlage ist für PV vorgerüstet.

Carsten Großmann, Objektplaner, Sachverständiger und Geschäftsführer des Atelier Großmann (2.v.l.), und Hans-Christian Berndt, Fachplaner, Geschäftsführer und Gesellschafter der Helmut Lehner GmbH & Co. KG (Mitte) nehmen die Auszeichnung entgegen. Bild: Stephan Falk

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit lobt Laudator Christopher Nierhaus, Reachtsanwalt für Bau- und Architektenrecht: „Die angesichts der Schwierigkeiten durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krise und Lieferengpässe erstaunlich kurze Bauzeit wurde auch dadurch möglich, dass hier Fachplaner und Objektplaner eine Planungsgemeinschaft bildeten. Das verhinderte sonst häufig auftretende Abgrenzungs- und Schnittstellenprobleme der unterschiedlichen Planungsbereiche. Die komplexen Anforderungen des Projektes konnten auch deshalb in so kurzer Zeit gemeistert werden, weil der Bauherr eng in die Entscheidungsfindung eingebunden war und seinen Teil zum Gelingen beitrug, indem er erforderliche Entscheidungen schnell und zügig traf.“

MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling

Dipl.-Ing. Silke Schilling
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· Artikel im Heft ·

Doppelt regenerativ: Baudenkmal Messehalle
Seite 36