Erneuerbare Energie

Verzögerung des Solarpakets 1 verursacht Kosten und bringt Unsicherheit

Der Bundestag wird das „Solarpaket 1“ frühestens im März verabschieden. Diese weitere Verzögerung führt unter anderem zu Unsicherheiten bei Unternehmen sowie unnötigen Kosten.

Bild: stock.adobe.com/ evoks24
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SPD und Grüne wollen Resilienzboni für den Erhalt der heimischen Solarindustrie in die EEG-Novelle einbauen. Daran scheitert aktuell eine Einigung innerhalb der Regierungskoalition. Der VDI spricht sich für eine schnellere Verabschiedung aus, denn die Solarbranche und ebenso die Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen brauchen Klarheit. 

Verzögerungen führen zu unnötigen Kosten

„Die weitere Verzögerung beim Solarpaket ist sehr bedauerlich. Die Unternehmen hatten sich darauf eingestellt, dass das Gesetz wie geplant am 1. Januar in Kraft tritt. Verzögerungen führen zu unnötigen Problemen und Kosten. So sind größere Solaranlagen oberhalb von 20 MW bei Ausschreibungen aktuell nicht zuschlagsfähig. Kein Unternehmen weiß, worauf es sich bei künftigen Ausschreibungen einstellen kann. Die Politik sollte jetzt sehr schnell für Planungssicherheit sorgen und das Solarpaket in der nächsten Sitzungswoche verabschieden. Die Ideen der Beschleunigung der Energiewende kosten erst einmal nichts und sollten schnell umgesetzt werden", sagt Stefan Müller, Mit-Autor des VDI-Statusreports Fotovoltaik. 

Bau von Fotovoltaik-Freiflächenanlagen ermöglichen

Weiterhin heißt es von Stefan Müller: "Es ist wirtschaftlich sinnvoll und wichtig, Gebieten, in denen landwirtschaftliche Erträge beispielsweise aufgrund von klimatischen Bedingungen oder der Bodenqualität geringer sind, den Bau von Fotovoltaik-Freiflächenanlagen grundsätzlich zu ermöglichen." Dringend erforderlich sind zudem Wegenutzungsrechte auf Grundstücken und Verkehrswegen für Anschlussleitungen Erneuerbarer-Energien-Anlagen. 

Den solaren Ausbau zu bremsen, ist kein gangbarer Weg. Offene Themen bestehen im Bereich der Zuordnung von für Photovoltaik-Anlagen verpachtete Flächen zum Grundvermögen. "Dadurch werden Flächen mit Solarparks deutlich anders als landwirtschaftliche Flächen bewertet, wodurch sich die Erbschaftssteuer erhöht.  Aber auch eine einheitliche Regelung kommunaler Beteiligungen wäre dringend geboten", so Müller. 

Der VDI stellt in seinem Statusreport "Die Fotovoltaik auf dem Weg zur tragenden Säule der Stromversorgung" Herausforderungen wie Lösungen vor. Die Voraussetzung ist, dass weitere Marktbarrieren abgebaut werden, um den Energiemarkt an die Erfordernisse der Solar- und Windenergie anzupassen. 

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