Wirtschaft

Umsatzrückgang in 2021 belastet Branche schwer

In seinem neuen „Branchenmonitor Anlagenservice 2021“ weist der VAIS Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. auf den erneuten Umsatzeinbruch wegen gestörter Lieferketten und Fachkräftemangel hin.

stock.adobe.com/By JT Jeeraphun
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Das zweite Krisenjahr 2021 belastete die Branche der Anlagentechnik schwer und sorgte für einen Umsatzeinbruch von 5 % gegenüber dem Vorjahr. Störungen der Lieferketten, Personalengpässe und Bürokratie belasten Unternehmen in der Anlagentechnik. Wasserstoff und Klimaschutztechnologien eröffnen neue Optionen für die Branche.

Die anhaltende Corona-Pandemie sorgte 2021 für einen erneuten Umsatzrückgang von 5 %, nachdem die Anlagentechnik bereits 2020 einen Einbruch, von 8 % zu verzeichnen hatte. Ein Grund hierfür liegt in den weiterhin gestörten Lieferketten und dem Rohstoffmangel in den Märkten.

VAIS-Geschäftsführer Dr.-Ing. Dietmar Kestner schätzt die Lage so ein: „Auch 2021 blieben Lieferketten gestört, sodass Projektabwicklungen sich stark verzögerten. Materialknappheit und pandemiegeschuldete Personalengpässe verschärften dieses Problem erheblich. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie wird erst im Laufe des Jahres 2022 mit einer Entspannung zu rechnen sein. Zugleich belastet ein hohes Maß an Bürokratie die Unternehmen und stellt mittlerweile das größte Wachstumshindernis dar“, so Kestner weiter.

Die Pandemie hat die Folgen aus dem Fachkräftemangel und die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Anlagentechnik auch 2021 wieder deutlich aufgezeigt. Für viele Unternehmen der Branche erschwerten die Corona-Bedingungen die Suche nach geeigneten Fachkräften zusätzlich zum allgemeinen Fachkräftemangel. Zugleich hat die Pandemie als Katalysator für die Notwendigkeit der Digitalisierung von betriebsinternen Prozessen sowie Geschäftsmodellen und Produkten der Branche gewirkt.

Die Themen ,Dekarbonisierung‘ und ,Wasserstoff‘ bestimmen die Innovationsagenda der Branche. Die Kundenbranchen der Anlagentechnik, die Chemische Industrie, die Energiewirtschaft und weitere emissionsintensive Industrien wie Stahl müssen zum Erreichen der Klimaneutralität 2045 ihre Prozesse umstellen und setzen auf Wasserstoffanwendungen, emissionsmindernde Prozesse und andere Klimaschutztechnologien. Die Unternehmen aus der Anlagentechnik erwarten darüber hinaus wegen höherer Anforderungen und Auflagen aus dem Umweltrecht einen zunehmenden für Bedarf an Immissionsschutztechnologien. Instandhaltung und Wartung sowie Anlagenbau und Rohrleitungsbau sind die wichtigsten Leistungssegmente der Anlagentechnik, die auch in den kommenden Jahren die wichtigsten Leistungen darstellen werden. Zusätzlich erwarten die Unternehmen der Anlagentechnik ein starkes Wachstum im Turnaround-Geschäft.  

Für die heute wichtigsten Kundenbranchen Chemie und Energie werden für die nächsten drei Jahre weiterhin die größten Wachstumspotenziale gesehen. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und die Umstellung auf Klimaschutztechnologien werden für den Energiesektor die größten Wachstumspotenziale erwartet. Die Pharmaindustrie wird für die Anlagentechnik wichtiger und rangiert unter den Kundenbranchen mit dem größten Wachstumspotenzial auf dem dritten Platz. Die Anlagentechnik ist entscheidender Partner der Industrie in der Dekarbonisierung der Industrie durch Umrüstung auf emissionsmindernde Technologien und den Bau klimafreundlicherer Anlagen.

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