01.12. - Tag des Trinkwassers

Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit

Der neu geschaffene Tag der Trinkwasserhygiene jährte sich am 1. Dezember 2024 zum ersten Mal. Initiator ist VDI-Experte Dipl.-Ing. Guido Hilden.

Bild: stock.adobe.com/arneaw
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Die Wahl des 1. Dezember als Datum für den Tag der Trinkwasserhygiene ist historisch begründet. Denn am 1. Dezember 1999 veröffentlichte der Verein Deutscher Ingenieure e. V. erstmals das Regelwerk VDI 6023 im Weißdruck. Der bundesweite Aktionstag setzt einen wichtigen thematischen Anker, um das Bewusstsein für sauberes Trinkwasser zu stärken.

Trinkwasserhygiene bedarf gesteigerter Aufmerksamkeit

„Trinkwasserhygiene ist ein zentrales Thema, das in der Fachwelt und bei Verbrauchern noch nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält“, erklärt Arnd Bürschgens, Sachverständiger im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und stellvertretender Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses 6023. „Der Tag der Trinkwasserhygiene ist eine Gelegenheit, um gezielt auf die Wichtigkeit dieses Themas hinzuweisen und unsere Kollegen als Multiplikatoren zu gewinnen, damit sie das Wissen weitertragen.“

Der Tag der Trinkwasserhygiene steht im Kontext des Weltwassertags der WHO und rückt wesentliche VDI-Richtlinien zur Hygiene in Trinkwasser-Installationen in den Mittelpunkt. Diese Standards sorgen unter dem Leitbild der Hygiene in der technischen Gebäudeausrüstung für einen verlässlichen Gesundheitsschutz. Trinkwasser ist in Deutschland auf den ersten Blick eine Selbstverständlichkeit – sauber, frisch, jederzeit verfügbar. Doch hinter dieser vermeintlichen Einfachheit verbirgt sich ein sensibles System, das immer wieder für gesundheitliche und rechtliche Herausforderungen sorgt.

Mehrere Bäder pro Haushalt: Herausforderungen moderner Trinkwasseranlagen

Christian Strehlow, Sachverständiger und Experte für Trinkwasserhygiene der IHK, berichtet im VDI-Podcast „Technik aufs Ohr“ über die Herausforderungen moderner Trinkwasseranlagen. Im Gespräch, das ab dem 1.12. streambar ist, erklärt er, warum die gestiegenen Komfortansprüche in modernen Gebäuden – wie mehrere Bäder pro Haushalt – zu immer komplexeren Wassersystemen führen. „Je größer und komplexer die Anlagen werden, desto mehr kann das Wasser sich nachteilig verändern“, so Strehlow. Zu große Wassermengen in Leitungen, mangelhafte Materialien oder Fehler bei der Planung, Installation oder Wartung von Trinkwasseranlagen können dazu führen, dass sich Krankheitserreger im Wasser ausbreiten. Werden diese Mängel also nicht rechtzeitig entdeckt, stehen Gesundheit und Sicherheit der Nutzer auf dem Spiel – und in vielen Fällen landet die Angelegenheit vor Gericht.

Der Tag der Trinkwasserhygiene soll künftig eine Plattform bieten, um gezielt über saubere Trinkwasserinstallation, neue Materialien für Rohre und aktuelle Herausforderungen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung zu informieren. „Hygiene lebt vom Mitmachen“, betont Bürschgens. „Nur durch eine gemeinsame Anstrengung der Fachwelt und der Öffentlichkeit können wir die Standards für sauberes Trinkwasser weiter verbessern und langfristig sichern.“

VDI-Verbrauchertipps

Thomas Wollstein von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik sagt: „Es bedarf nur einfacher Maßnahmen, die jede Person, die eine Trinkwasserinstallation nutzt, durchführen kann, um Trinkwasser rein zu halten – aber diese Dinge sind auch erforderlich. Mit dem Verbrauchertipp möchten wir dazu beitragen, denn die Hintergründe zu kennen hilft und motiviert.“

Um die Trinkwasserqualität zu Hause zu gewährleisten, gibt der VDI in seinem aktuellen Verbrauchertipp wichtige Hinweise: Regelmäßige Wasserentnahme, sachgemäße Pflege von Armaturen und Perlatoren sowie spezielle Maßnahmen nach Abwesenheit sind entscheidend. Letzteres ist besonders in den anstehenden Weihnachtsferien für viele relevant.

Praktische Tipps und Handlungsempfehlungen gibt es in der aktuellen Publikation „Trinkwasser – So bleibt es gesund und genusstauglich“.

Weitere Hinweise finden Sie in der Richtlinienreihe VDI 6023 "Trinkwasserhygiene"

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