Studie

Modernisierung von Gewerbegebäuden ermöglicht enorme CO2-Einsparungen – wenn die Finanzierung gesichert ist

„Retrofit for Purpose“ – unter diesem Titel liefert eine neue Studie von Siemens Financial Services (SFS) eine fundierte Schätzung, inwieweit sich CO2-Emissionen weltweit durch Energieeffizienz-as-a-Service-Lösungen einsparen lassen.

Bild: Siemens AG
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Konkret beziffert das Papier die CO2-Menge für die Länder und Regionen mit den weltweit höchsten Emissionen: USA (71,35 MtCO2e), China (71,45), Europa (52,86) und Indien (14,91). Da diese Länder für den Großteil des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, entsprechen die geschätzten Mengen mehr als 8 % der jährlichen CO2-Emissionsreduktionsziele, die vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – dem „Weltklimarat“ – offiziell festgelegt wurden. 

Den Gebäudebestand durch Renovierungsmaßnehmen CO2-neutral zu machen, gehört mithin zu den wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. Jedoch behindern die Inflation, höhere Zinsen und Brennstoffkosten sowie Unterbrechungen in den Lieferketten die Umsetzung. Die Studie belegt, dass flexible Finanzierungen privater Anbieter geeignet sind, die Investitionsdynamik entscheidend zu steigern. Zahlreiche Beispiele aus der ganzen Welt stützen diesen Befund.   

Experten gehen davon aus, dass eine umfassende Modernisierung den Energieverbrauch von Gewerbegebäuden – darunter Büros, Fabriken, Kliniken und Schulen – um bis zu 40 Prozent senken kann. Dennoch geschieht dies nicht in dem Umfang, der zur Erreichung der Klimaziele erforderlich wäre, so der Bericht. Dies ist wahrscheinlich auf den beträchtlichen Investitionsbedarf zurückzuführen.  

Abhilfe schaffen insbesondere Finanzierungsmodelle, die als Energieeffizienz-as-a-Service bekannt sind. Sie versetzen Immobilieneigner in die Lage, den Bestand an „Nicht-Wohngebäuden“ auf Cashflow-freundliche Weise zu sanieren. Diese innovativen Finanzierungen ermöglichen Betriebskostensenkungen, ohne Kapital zu binden und garantieren gleichzeitig die prognostizierten monetären Einsparziele. 

Anbieter von Systemen und Lösungen zur Gebäudemodernisierung profitieren, da sie mit Energieeffizienz-as-a-Service ihren Kunden einen zusätzlichen Cashflow-Mehrwert bieten können. Bei größeren Anlagen oder Systemen kann damit der Nutzen der energieeffizienten Technologie die Kosten vollständig aufwiegen.

Siemens AG
Bild: Siemens AG

„Angesichts der aktuellen Klimaziele kommt es darauf an, die Dekarbonisierung von Gebäuden zu ermöglichen oder zu unterstützen. Deren Emissionen tragen schließlich schon heute erheblich zum weltweiten Treibhauseffekt bei und drohen, sich bis 2050 sogar noch zu verdoppeln“, sagt Klaus Meyer, Leiter des Commercial Finance-Geschäfts von Siemens Financial Services in Deutschland und Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Siemens Finance & Leasing GmbH. „Intelligente Finanzierungslösungen sind so konzipiert, dass sie Einsparungen in die wirtschaftliche Gleichung einbeziehen und so der grünen Transformation von Gebäuden den Weg ebnen.“ 

 

Methodik

Es wurden Daten nationaler/regionaler statistischer Ämter über den jährlichen Energieverbrauch von Nichtwohngebäuden mit Baujahr vor 2010 verwendet, um die CO2-Emissionen von Gebäuden zu modellieren, die wahrscheinlich von einer umfassenden Modernisierung zur Verbesserung der Energieeffizienz profitieren würden. Von diesem Wert wurde dann die Reduzierung abgezogen, die durch die umfangreichste plausible Modernisierung erreicht werden könnte. um. Die wahrscheinlichen Energieeinsparungen durch umfassende Modernisierungen wurden auf der Grundlage des unteren Endes der offiziellen Durchschnittswerte berechnet. Die sich daraus ergebenden Zahlen stellen eine sehr konservative Schätzung der jährlichen Energieeinsparungen dar, die durch umfassende Modernisierungsmaßnahmen erzielt werden können, die durch Energieeffizienz-as-a-Service-Finanzierungslösungen finanzierbar sind.

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