BSW

Mehr Solarstrom und -wärme als je zuvor

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert.

Bild: stock.adobe.com/Simon Kraus
Bild: stock.adobe.com/Simon Kraus

Aus Daten der Bundesnetzagentur geht hervor, dass allein Solarstromsysteme mit einer Spitzenleistung von rund 14 GW auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen wurden. Das sind 85% mehr Photovoltaik-Leistung als im Vorjahr 2022 (rd. 7,5 GW). Für 2024 rechnet der Branchenverband mit einer anhaltend hohen Nachfrage. Er begründet dies mit weiter steigenden Strompreisen und attraktiven Förderkonditionen. 

Im Jahr 2024 planen mehr als 1,5 Mio. private Immobilienbesitzer die Errichtung einer Solaranlage auf ihrer Dachfläche. Dies geht aus den Ergebnissen einer YouGov-Repräsentativbefragung im Auftrag des BSW hervor, an der Mitte Dezember gut 1.000 Immobilienbesitzer teilnahmen. Danach können sich 69% der Eigentümer:innen von Wohnimmobilien mit geeigneten Dachflächen vorstellen, eine Solaranlage zu errichten. 16% planen dies bereits in den kommenden 12 Monaten. 

„Für 2024 erwarten wir einen anhaltenden Solarboom. Als Solarwirtschaft werden wir weiterhin unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Regierungsziele bei der Photovoltaik einlösen,“ zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich. Damit die ehrgeizigen Wachstumsziele auch in den Folgejahren erreicht werden, dürfe der Bürokratieabbau jetzt aber nicht ins Stocken geraten, erklärte Körnig. "Weitere Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung sind erforderlich, um die Strom- und Wärmenetze schneller zu ertüchtigen, mit noch höheren Solaranteilen zu speisen und diese mit Hilfe größerer Speicherkapazitäten jederzeit verfügbar zu machen", so Körnig

Die inzwischen in Deutschland installierten rund 3,7 Millionen Photovoltaik-Systeme produzierten im vergangenen Jahr 62 Mrd. kWh und deckten damit rund 12% des deutschen Stromverbrauchs.

Hintergrundinformationen

(Basis: Daten der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister)

Mit rund 7 GW entfiel die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstromleistung auf das Heimsegment, das gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einem Plus von 135% nach BSW-Angaben besonders kräftig zulegen konnte. Die o.g. Umfrageergebnisse unter privaten Immobilienbesitzern lassen die Solarwirtschaft auf eine anhaltend hohe PV-Nachfrage unter Eigenheimbesitzern auch für das Jahr 2024 hoffen. 

31% der 2023 neu installierten Solarstromkapazität (rd. 4,3 GW) wurde im Rahmen ebenerdig errichteter Solarparks realisiert (rd. 40% plus ggü. 2022). Für dieses Marktsegment erwartet der BSW 2024 eine weiter wachsende Nachfrage. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass es zum Abbau weiterer Marktbarrieren beim Zugang zu geeigneten Standortflächen kommen sollte und auch der Zugang zum Stromnetz erleichtert wird, wie dies vom Bundeskabinett im Gesetzesentwurf zum Solarpaket I vorgesehen ist. 

Letzteres sollte nach den Erwartungen des Branchenverbandes auch Investitionen in Solaranlagen auf Gewerbedächern weiter beschleunigen. Auf Firmendächern wurden 2023 mit rd. 2,5 GW knapp ein Fünftel (18%) der neu installierten solaren Kraftwerksleistung installiert, rd. 75% mehr als im Jahr 2022.

Erfreulich sei zudem, dass auch immer mehr zur Miete lebende Haushalte inzwischen von preiswerter Solartechnik profitieren. Rund 270.000 Steckersolargeräte - sogenannte „Balkonkraftwerke“ - wurden in Deutschland laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur allein 2023 neu in Betrieb genommen. Dies stellt mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zur Anzahl der im Jahr 2022 neu gemeldeten Steckersolargeräte dar. Aufgrund ihrer relativ geringen spezifischen Leistungen machen "Balkonkraftwerke" an der 2023 insgesamt in Deutschland neu installierten PV-Leistung jedoch lediglich knapp zwei Prozent aus. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des Solarpakets I Mieterinnen und Mieter den Zugang zu preiswertem Solarstrom weiter zu erleichtern, unter anderem mittels einer bürokratiearmen „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“. Mit Hilfe der Solarenergie können private Haushalte ihre Energiekosten erheblich senken.

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