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Flexible Wärmepumpen entlasten Stromnetze und senken Kosten für Verbraucher

Ein Gutachten des BWP belegt, dass ein flexibler Betrieb von Wärmepumpen die Stromnetze entlasten und sowohl Haushalten als auch Verteilnetzbetreibern Vorteile bringen kann.

Bild: stock. adobe.com/ Gerd
Bild: stock. adobe.com/ Gerd

Immer mehr Wärmepumpen – was macht das mit dem Stromnetz? Ein neues Gutachten des Aachener Energieberatungsunternehmens Consentec untersucht, wie sich die neuen Anlagen im Sinne der Verbraucher und des Netzausbaus möglichst vorteilhaft einsetzen lassen. Der flexible Betrieb von Wärmepumpen in unterschiedlichen Netzgebieten könnte demnach nicht nur die Strombezugskosten von Wärmepumpen-Besitzern senken, sondern auch den Netzausbau kostengünstiger werden lassen. Der Branchenverband drängt daher auf die Weiterentwicklung dynamischer Netzentgelte und einen schnelleren Smart Meter Rollout.

Während der fossile Heizungsmarkt rückläufig ist, setzt sich die Wärmepumpe zunehmend durch. Im laufenden Jahr ist sie erstmals die am häufigsten abgesetzte Heizungstechnik. Das wirft neue Fragen mit Blick auf die Herausforderungen für die Stromnetze auf. Weil die Bedeutung von Wärmepumpen stetig zunimmt, stellt sich die Frage, wie ihr wachsender Strombedarf und ihre Integration ins Netz kosteneffizient gesteuert werden können.

Das neue Gutachten Wärmepumpen im Verteilnetz: Flexibilität für Verbraucher und System, das der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. beim renommierten Aachener Energieberatungsunternehmen Consentec in Auftrag gegeben hat, untersucht genau diese Aspekte. Es zeigt dabei, wie eine flexible Betriebsweise von Wärmepumpen sowohl für Haushalte als auch für Verteilnetzbetreiber Vorteile bringt.

„Unsere Analysen zeigen: Die Flexibilität von Wärmepumpen kann ein echter Win-Win-Faktor sein. Verbraucher können sich einerseits mit zeitvariablen Strompreisen am Markt oder über variable Netzentgelte an der Netzauslastung orientieren. Netzbetreiber können durch den gezielten Anreiz dieser Flexibilität ihren Netzausbaubedarf kostengünstiger gestalten“, erklärt Studien-Mitautor Christian Linke, Senior Consultant bei Consentec.

Laut Gutachten könnten Betreiber von Wärmepumpen allein durch einen markt- und netzorientierten Betrieb mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Gleichzeitig ließen sich durch den netzdienlichen Einsatz von Wärmepumpen die Investitionen in den Netzausbau um fast ein Viertel verringern. Zentraler Hebel sei die konsequente Weiterentwicklung von Modellen wie dynamischen Netzentgelten, die die lokale Netzauslastung in kurzen Zeitintervallen signalisieren. „In der Praxis bedeutet das: Wärmepumpen können je nach Netzgebiet dann Strom beziehen, wenn viel Wind- oder Solarstrom verfügbar ist oder sich in Zeiten hoher Netzauslastung automatisch zurücknehmen. Das reduziert nicht nur die Kosten, sondern auch den Bedarf an zusätzlichen Leitungen“, so Energie-Experte Linke.

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel kommentiert die Ergebnisse der Untersuchung: „Das Gutachten bestätigt, was wir seit Langem betonen: Wärmepumpen unterstützen nicht nur die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung und den Klimaschutz, sondern sind in ihren Potenzialen auch sehr systemdienlich. Als immer beliebter werdendes Heizsystem helfen sie dabei, Stromnetze effizient zu nutzen. Davon können am Ende alle profitieren – die Verbraucher, die Netzbetreiber und das Klima.“

Voraussetzung für die volle Nutzung dieser Potenziale sei laut Sabel allerdings eine moderne digitale Infrastruktur. Nur in knapp 16 Prozent der verpflichtenden Fälle seien derzeit Smart Meter tatsächlich installiert. „Damit flexible Tarife und netzorientierter Betrieb flächendeckend funktionieren, müssen Smart Meter zur Selbstverständlichkeit werden“, fordert Sabel. „Nur wenn Verbrauch und Netz intelligent miteinander kommunizieren, kann die Wärmepumpe ihr volles Potenzial entfalten und zum Treiber eines modernen Energiesystems werden.“ Den laufenden Diskussionsprozess um die Weiterentwicklung bestehender statisch variabler Netzentgelte hin zu echten dynamischen Netzentgelten unter der Bundesnetzagentur begrüßt der Verband. Er appelliert an die Bundesregierung, gleichzeitig bei den Bemühungen zur Entlastung des Strompreises nicht nachzulassen. Diese seien ausschlaggebend für den Erfolg der Wärmewende und wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland.

 

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