Nach dem abrupten Stopp für die die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im Januar wurden im Februar weitere Mittel für Sanierungen in 2022 freigegeben. Bis März soll das Konzept für den Bereich Neubau nach EH40-Standard stehen und spätestens zum 01.01.2023 ein neues Programm „Klimafreundliches Bauen“ starten.
„Keine Überförderung von billiger Technik“, fordert Jörg Linnig vom Krefelder Ingenieurbüro Eukon in einer ausführlichen Analyse der BEG-Förderung. Die bisherigen Fördermaßstäbe seien zu überdenken. Investitionen und Innovationen für hochwertige Anlagenkonzepte sollten künftig stärker belohnt werden. So werde beim bisherigen Modell etwa der Einsatz der Wärmepumpe überproportional hoch bezuschusst, ohne dass nach Qualität und Effizienz differenziert werde. Die Steuermittel sollten künftig so eingesetzt werden, dass sie zu mehr Klimaschutz und passgenauen Lösungen führen. Eine Idee wäre eine abgesenkte Förderquote von 15 %, die durch Boni für einen verbesserten Standard angehoben werden können.
Als Mitglied des Vorstandes des Sonnenhaus-Institut will Linnig mehr Solarenergie direkt einsetzen und bringt dafür Hybridsysteme wie Solarthermie-Wärmepumpen und Photovoltaik in die Debatte. Die Regelungen für die Gebäudesanierung sollen im Wesentlichen bestehen bleiben, wie sie derzeit praktiziert werden, so Linnig. Allerdings sollte eine Wärmepumpe allein nicht genügen, um einen EE-Bonus zu erlangen. Maßstab sollte der Sonnenhaus-Standard sein.