Kalkschutz für ehemalige Kaserne

Früher US-amerikanisches Kasernengelände – heute eine Wohnanlage: Im Laufe der Zeit müssen sich Gebäude öfter mal auf neue Anforderungen einstellen. Auch was die Wasserversorgung und Wasserbehandlung betrifft. So blickt auch die heutige Wohnanlage „Am Lettenholz“ in Bad Tölz auf eine bewegte Geschichte zurück.

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Früher US-amerikanisches Kasernengelände – heute eine Wohnanlage: In den 1940 erbauten Gebäudetrakten „Am Lettenholz“ in Bad Tölz mussten insgesamt elf Wohnblocks mit jeweils 24 Wohneinheiten von einer zentralen Warmwasserversorgung auf Unterstationen mit Frischwassermodul umgestellt werden. Im Zuge dieser Umstellung waren auch neue Kalkschutzmaßnahmen gefordert. Bild: perma-trade Wassertechnik
Früher US-amerikanisches Kasernengelände – heute eine Wohnanlage: In den 1940 erbauten Gebäudetrakten „Am Lettenholz“ in Bad Tölz mussten insgesamt elf Wohnblocks mit jeweils 24 Wohneinheiten von einer zentralen Warmwasserversorgung auf Unterstationen mit Frischwassermodul umgestellt werden. Im Zuge dieser Umstellung waren auch neue Kalkschutzmaßnahmen gefordert. Bild: perma-trade Wassertechnik

1945 wurde das Kasernengelände mit seinen Gebäuden von den US-amerikanischen Streitkräften unter US-General George S. Patton übernommen, der nach Kriegsende als Militärgouverneur von Bayern vorübergehend von Bad Tölz aus regierte. Die so genannte „Flint-Kaserne“ existiert in ihrer ursprünglichen Architektur heute nicht mehr, da die Gebäude nur teilweise erhalten geblieben sind und natürlich einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Nachdem die US-Armee den Standort Bad Tölz 1991 aufgegeben hatte, begann die Stadt ab 1998 mit einer großangelegten Umgestaltung des Kasernengeländes, in deren Zuge neuer Wohnraum erschlossen wurde.

Umstellungssache: Neues Konzept in der Warmwasserversorgung

In den 1940 erbauten Gebäudetrakten Am Lettenholz 23-27 und 29-33 war die Warmwasserversorgung zum wiederholten Male von Legionellen betroffen. Daher entschieden sich die Verantwortlichen im Jahr 2015 dafür, insgesamt elf Wohnblocks mit jeweils 24 Wohneinheiten von einer zentralen Warmwasserversorgung auf Unterstationen mit Frischwassermodul umzustellen. Da die Wasserhärte in Bad Tölz bei 20 ° dH liegt, mussten auch gleich noch entsprechende Kalkschutzmaßnahmen mit eingeplant werden, um die neuen kompakten Wärmetauscher vor Belagsbildung zu bewahren. Schließlich verursacht bereits eine nur 3 mm dünne Kalkschicht auf Heizelementen einen Energieübertragungsverlust in Höhe von ca. 20 %, von möglichen Schäden an der Installation ganz zu schweigen.

Umweltfreundlicher Kalkschutz mit Erhalt der natürlichen Wasserqualität

Der beauftragte SHK-Fachbetrieb Hörmann Haustechnik GmbH setzte für die 264 Wohneinheiten auf das umweltfreundliche Kalkschutzsystem permasolvent primus 2.0 von perma-trade. Mit Hilfe von Quadrupoltechnik verändert es das Kristallisationsverhalten der härtebildenden Mineralien so, dass der Kalk größtenteils mit dem Wasser ausgespült wird, anstatt sich in Rohrleitungen oder an Wärmetauschern abzulagern. So kann die Hausinstallation dauerhaft und umfassend geschützt werden, ohne dass in die natürliche Trinkwasserqualität eingegriffen werden muss. Wertvolle Mineralien bleiben im Trinkwasser erhalten, können aber keinen Kalkschaden mehr anrichten.

Auch bei wenig Platz volle Wirksamkeitsentfaltung

Eine besondere Herausforderung bei der Umstellung auf Unterstationen mit Frischwassermodulen lag für die Hörmann Haustechnik GmbH darin, dass die entsprechenden Kellerräume in den Wohnblocks „Am Lettenholz“ relativ klein und beengt sind und dort zudem kein Abfluss vorhanden war. Hier konnten die permasolvent primus Geräte mit ihrer Kompaktheit punkten. Sie benötigen zudem keinen Abwasseranschluss. Installiert wurden elf Geräte des Typs PT-S 40E und elf Geräte des Typs PT-P 40/2, die nun seit über sechs Jahren im Einsatz sind. Sowohl die Hausverwaltung als auch die Bewohner sind bislang mit der Wirksamkeit dieser Kalkschutzmaßnahme mehr als zufrieden. Denn der Erfolg kann sich sehen – oder in diesem Falle besser nicht sehen lassen: Tatsächlich sind die Plattenwärmetauscher auch nach jahrelangem Einsatz noch immer weitgehend frei von Kalkablagerungen.

Einfache Kontrolle per App

Auch der Hausmeister ist begeistert von der einfachen Bedienung und Wartungsfreundlichkeit des Systems. Da sich die Wirkeinheiten bei permasolvent primus PT-P 40/2 auch während des Betriebs austauschen lassen, ist der Service einfach und schnell erledigt. Über die myperma-trade App lässt sich das Kalkschutzsystem zudem einfach und komfortabel per App am Smartphone oder Tablet überwachen. Die wichtigsten Daten können vom Benutzer abgefragt werden, so dass der Hausmeister alle eingesetzten Geräte immer im Blick hat. Wann immer eine Wirkeinheit getauscht werden muss, erhält er einen Hinweis und kann seinen Kundendienstmonteur anfordern. Dieser kann über die App im Expertenmodus das System konfigurieren und steuern. Plakative Grafiken zeigen u. a. die verbrauchte Wassermenge seit der Installation, die Restkapazität der Wirkeinheit, den aktuellen Volumenstrom und die Behandlungsintensität an.

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