Mehrfamilienhäuser in Hybridbauweise

3.000 m² Betondecken für Holzständerwände

Wohnraum für Studenten ist knapp, auch in der Universitätsstadt Bamberg. Beim Bau von drei Mehrfamilienhäusern in Hybridbauweise in der Bamberger Gereuthstraße konnten die künftigen Bewohner zusehen, wie ihr neues Domizil termingerecht zum Semesterbeginn entstand. Woche für Woche wuchsen die fünf- bis siebenstöckigen Gebäude mit insgesamt 117 Wohneinheiten um eine Etage in die Höhe.

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In Bamberg entstanden drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 117 Wohneinheiten in Hybridbauweise. Bild: Dennert
In Bamberg entstanden drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 117 Wohneinheiten in Hybridbauweise. Bild: Dennert

Bauen in einer solchen Geschwindigkeit ist bei Gebäuden dieser Größenordnung keineswegs selbstverständlich. Möglich wird das durch die Kombination aus Holz- und Betonbau, die von Stadtplanern und Wohnungsbaugesellschaften immer mehr entdeckt wird. Die Fertigteilwände sind aus Holz, die vorgefertigten Deckenelemente aus Beton. Der Holzbau liegt ohnehin im Trend: Ein natürlich wachsender Rohstoff, minimierter Ressourcen- und Energieeinsatz, verbesserte CO2-Bilanz, kürzere Bauzeiten und eine präzise Bauqualität sprechen für sich.

„Hybrid bedeutet zukunftsorientiertes Bauen“, sagt Christof Wirth von der Dennert Baustoffwelt, die für mehrstöckige Gebäude eine neue, besonders leichte Variante ihrer Betonfertigdecken entwickelte. Jedes Einzelstück wird im Werk exakt nach Plan vorgefertigt und als trockenes Bauteil auf die Baustelle geliefert.

Brand- und Lärmschutz gewährleistet

Betondecken ermöglichen größere Spannweiten und Geschosszahlen als das mit Holz allein zu machen wäre. Sie sind stabiler, weisen bessere Werte im Schwingungsverhalten und beim Lärmschutz auf. Mit der Feuerwiderstandsklasse F90 sind die speziellen Betondecken trotz einer geringen Deckendicke von 20 bis 24 cm so gut wie resistent gegen Flammen. Bei Holzhäusern ist dies ein besonders wichtiger Aspekt. Nach der Montage ist die Decke sofort belast- und begehbar.

Insgesamt wiegen die DX-Decken sogar weniger als Ausführungen aus Holz, die mit Schalldämmung und Brandschutz in vergleichbarer Qualität ausgestattet sind. Für Leichtigkeit sorgen in die Decke integrierte Hohlräume. Dort können auch Kabelkanäle untergebracht werden, ohne die Statik in irgendeiner Weise zu beeinflussen.

Für die Montage auf der Baustelle hat Dennert immer eigene Mitarbeiter-Teams vor Ort. Durch ein speziell entwickeltes Verschlusssystem werden die einzelnen Platten miteinander verspannt. So entsteht ein stabiler und kraftschlüssiger Deckenverbund. In Bamberg wurden insgesamt 3.000 m² Geschossdecken montiert. Die einzelnen Deckenelemente sind bis zu 7,40 m lang und bis zu 2,24 m breit. Projektleiter Hans-Jürgen Kolb verweist nochmals auf die kurzen Bauzeiten: „Als wir die obersten Decken montierten, lief in den unteren Geschossen bereits der Innenausbau.“

„Beton trifft Holz“ stellt für Wirth die ideale Lösung dar, um die spezifischen Vorteile beider Materialien miteinander zu verknüpfen. „Der Wohnkomfort, der so entsteht, ist weder mit Holz noch mit Beton allein zu erzielen.“ Die Fertigteildecken können auch als DX-Therm-Decken mit einer integrierten Flächenheizung und Lüftung ausgestattet werden. „Es ist eine behagliche Wärme mit einem hohen Anteil an Wärmestrahlung“, sagt der Dennert-Experte. „Dadurch gibt es so gut wie keine Staubverwirbelungen.“ An heißen Sommertagen sorgen die Rohrleitungen, mit kaltem Wasser gefüllt, für angenehme und wohngesunde Kühlung.

Eine Information der Dennert Baustoffwelt GmbH & Co. KG, Schlüsselfeld

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3.000 m² Betondecken für Holzständerwände
Seite 72 bis 73
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