VDMA - Allgemeine Lufttechnik

Unternehmen erwarten für 2024 einen Umsatzrückgang

Aktuell sind die Unternehmen der Allgemeinen Lufttechnik in Deutschland noch im Plus, aber ausbleibende Bestellungen, fehlende Fachkräfte, geopolitische Krisen und die angespannte Weltkonjunktur sorgen für Unsicherheit.

 

Robert Hild, Geschäftsführer im Fachverband Allgemeine Lufttechnik - Bild: VDMA e.V.
Robert Hild, Geschäftsführer im Fachverband Allgemeine Lufttechnik - Bild: VDMA e.V.

Im ersten Halbjahr 2023 konnte die deutsche Produktion der Allgemeinen Lufttechnik, exklusive dem Segment Luft- und Gasverflüssigung, mit einem nominalen Plus von 16 % noch deutlich zulegen. Auch die deutschen Ausfuhren erhöhten sich von Jahresbeginn bis September um nominal knapp 8 %. Eine hohe Nachfrage aus den USA ist unverändert zu verzeichnen, jedoch ging in den letzten Monaten die Wachstumsdynamik verloren. Mit einem Anteil von 55 % bleibt die EU wichtigster Absatzmarkt der deutschen Anbieter.

Beim Auftragseingang verfestigen sich die Minusraten. In den ersten neun Monaten sanken die Bestellungen um real 16 %. Insbesondere die ausländische Ordertätigkeit schwächte sich ab.
Derzeit werden die bereits vorhandenen, hohen Auftragsbestände abgearbeitet. Fehlende Fachkräfte und Engpässe in den Lieferketten, insbesondere bei elektrischen und elektronischen Komponenten sowie erhebliche bürokratische Anforderungen bremsen jedoch unverändert das Geschäft.

Chancen und Risiken

Die Allgemeine Lufttechnik als Querschnittstechnologie umfasst die Klima- und Lüftungstechnik, Kälte- und Wärmepumpentechnik, Luftreinhaltung, Oberflächentechnik sowie Trocknungstechnik. Sie findet somit in einer Vielzahl von Kundenbranchen Anwendung, wobei die Teilbranchen meist differenzierte Entwicklungen aufweisen, mit höchst unterschiedlichen Signalen.
Aktuell trübt sich die Lage zusehends ein. Nach Angaben der jüngsten Konjunkturumfrage, erwarten die Unternehmen der Allgemeinen Lufttechnik für das laufende Jahr 2023 nur noch einen stagnierenden nominalen Umsatz.

Rückläufiger Umsatz für 2024 erwartet

Aufgrund der steigenden Preisindizes, bedeutet das einen durchschnittlichen realen Rückgang für die Gesamtbranche. Für das Jahr 2024 ist mit einem rückläufigen nominalen Umsatz von 1 % zu rechnen. Bei Anbietern von Gebäudetechnik (Klima- und Lüftungstechnik) macht sich hierbei die bereits jetzt vorhandene schwache Baukonjunktur bemerkbar. Dies wirkt sich ebenfalls auf weitere Industriebranchen aus, die zudem an hohen Energiepreisen leiden, sodass Investitionen zurückgestellt werden.
Andererseits treiben die aktuell noch hohe Nachfrage nach Wärmepumpen und energieeffizienten Lösungen, wie beispielsweise der Erneuerung von Altanlagen und Tausch von Energiequellen, die Branche.
“Sämtliche Technologien der Allgemeinen Lufttechnik sind für Effizienzmaßnahmen im Gebäudesektor und für die Energieeffizienz industrieller Anwendungen von wesentlicher Bedeutung. Die Tragweite des Urteils zum Klimafonds ist für unsere Branche noch nicht absehbar. Unter Umständen führen die politischen Entwicklungen jedoch zu einer weiteren wirtschaftlichen Unwägbarkeit für die Branche oder zumindest zu einem Zeitverzug bei der Umsetzung technischer Effizienzmaßnahmen im Bereich Gebäude”, sagt Robert Hild, Geschäftsführer im Fachverband Allgemeine Lufttechnik.

Transformationsthemen bieten Chancen

Digitalisierung und Automatisierung, Investitionen in die Versorgungssicherheit und die Senkung von CO2-Emissionen bieten gute Geschäftschancen. Positive Impulse sind aus Bereichen wie Rechenzentren, Batterieproduktion, der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie sowie dem Recycling zu verzeichnen. Erhöhte geopolitische Risiken, Kriege und zunehmender Protektionismus, führen jedoch zu Unsicherheiten bei Lieferketten und Absatzmärkten. Eine steigende Regelungsdichte und Bürokratie sowie der Fachkräftemangel erschweren das Agieren der Unternehmen und erfordern eine wachsende Resilienz der Marktteilnehmer.

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