Maßnahmenpapier

Umsetzung des Konjunkturpakets in Planung und Bauwirtschaft

Die Planungs- und Bauwirtschaft schlägt konkrete Maßnahmen zur schnellen und zielgerichteten Umsetzung konjunkturfördernder Aktivitäten im Sektor vor. Dazu haben  die Mitglieder des so genannten Verbändegesprächs - Verbände, Berufskammern und Vereine des Planen und Bauens und weitere Unterstützer - ein Maßnahmenpapier der Planungs- und Bauwirtschaft zur Umsetzung des Konjunkturpakets erstellt. 

Umsetzung des Konjunkturpakets – Maßnahmenpapier der Planungs- und Bauwirtschaft. Quelle: VBI
Umsetzung des Konjunkturpakets – Maßnahmenpapier der Planungs- und Bauwirtschaft. Quelle: VBI

Die Unterzeichner schlagen mit Blick auf die Inhalte des Konjunkturpakets folgende konkrete Maßnahmen vor:

Maßnahmen für den Klimaschutz

  1. neues KfW-Förderprogramm „CO2-optimiertes Bauen“ für Neubau- und Sanierungsvorhaben aufsetzen, bei denen klimagerechte und energieoptimierte Konstruktionsweisen CO2 einsparen helfen
  2. neues KfW-Förderprogramm „Energieeffizienz mit Zusatznutzen“ implementieren, bei dem im Zuge einer energetischen Sanierung Ausbauten zur Wohnwertsteigerung, wie z.B. Dachausbauten oder -aufstockungen, vorgenommen werden
  3. steuerliche Nachteile bei der energetischen Gebäudesanierung und bei der Energieerzeugung für Vermieter von Wohngebäuden beseitigen

 Maßnahmen für die öffentliche Infrastruktur und Daseinsvorsorge

  1. Kommunalinvestitionsfonds ausbauen (v. a. das Schulsanierungsprogramm) und mit zusätzlichen Mitteln ausstatten
  2. beim Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur die Verkehrsinfrastruktur ganzheitlich betrachten, Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, des Rad- und Fußverkehrs prioritär behandeln
  3. „Tausend-Bahnhöfe“-Förderprogramm aufstocken und unmittelbar umsetzen
  4. neues Förderprogramm „Sanierung historischer Eisenbahnbrücken“ aufsetzen, das den Erhalt historischer Eisenbahnbrücken ermöglicht
  5. neues Förderprogramm „Lebendige Uferzonen“ als Sofortprogramm implementieren, bei dem Ufer- und Hochwasserschutzzonen mit Blick auf ihre Nutzbarkeit als öffentliche Räume saniert und umgebaut werden

Maßnahmen für die digitale Infrastruktur

  1. kommunale Förderung der notwendigen Personalstruktur für eine Digitalisierung der Verwaltung schaffen
  2. Förderung digitaler Bildungsorte in den Zentren baulich umsetzen
  3. klimafreundliche Quartierslösungen in den Fokus des Programms „Smart City“ nehmen

Maßnahmen zur Stabilisierung städtischer und ländlicher Funktionen

  1. neuen Fonds zum Erhalt lebendiger Innenstädte aufbauen
  2. Förderung von Stallumbauten für mehr Tierwohl an baukulturelle Werte (Erscheinungsbild und ökologische Nachhaltigkeit) koppeln

Die Verfasser weisen darauf hin, dass für wichtige Handlungsfelder der Planungs- und Baubranche das Konjunkturpaket noch Optionen bieten kann – etwa für eine stadträumlich relevante Klimaanpassung, die Mobilitätswende und die Transformation der Städte, eine Qualifizierung öffentlicher Räume oder die Förderung des sozialen Wohnungsbaus.

Dazu erklärt Jörg Thiele, Präsident des Verbands Beratender Ingenieure (VBI): „Das Konjunkturpaket muss jetzt schnell mit Leben erfüllt werden. Ziel aller Maßnahmen muss es sein, das Land möglichst schnell wieder zu starker volkswirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu führen und den Neustart nach der Krise als Modernisierungsschub zu nutzen. Gemeinsam mit den Verbänden und Kammern der Planungs- und Bauwirtschaft haben wir daher sehr konkrete Maßnahmen entwickelt, um mit unserer Branche mutig voranzugehen.“

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