Universität Konstanz

Mit Seewasser den Campus heizen

Die Universität Konstanz wird künftig weite Teile ihres Energiebedarfs aus Seewasserwärme und Sonnenenergie decken.

Bereits 2018 wurden acht Dächer der Universität Konstanz mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Hinzu kommen nun weitere 20 Dächer mit rund 14.000 m². Bild: Frank Nachwey
Bereits 2018 wurden acht Dächer der Universität Konstanz mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Hinzu kommen nun weitere 20 Dächer mit rund 14.000 m². Bild: Frank Nachwey

Ab 2027 werden mehrere neue Großwärmepumpen mehr als zwei Drittel ihres Heizwärmebedarfs aus der Seewärme des Bodensees ziehen. Das Seewasser wird in 42 m Tiefe mit etwa 6 °C entnommen und zur Universität geleitet. Über die Wärmepumpen wird dieses Wasser um zwei bis drei Grad abgekühlt; die hierbei entzogene Energie wird zur Erzeugung von Heizwärme verwendet. Die Großwärmepumpen werden auf dem Campusgelände unterirdisch eingerichtet; die Fläche darüber wird für Fahrradstellplätze genutzt.
Die Nutzung von Seewasser für einen nachhaltigen Energiekreislauf ist an der Universität Konstanz grundsätzlich nichts Neues: Bereits seit ihren Gründungstagen verwendet sie Bodenseewasser zur Kühlung ihrer Anlagen. Die neuen Großwärmepumpen werden die bestehenden Leitungen zwischen Universität und Bodensee nutzen, um das etablierte Kühlsystem um die Wärmenutzung zu erweitern.
Zudem werden weitere Photovoltaikanlagen errichtet. Bis 2025 werden auf 28 Dächern insgesamt 16.000 m² Fläche damit bestückt. Im Jahr 2018 wurden bereits acht Dächer der Universität (1.216 Module auf rd. 2.000 m²) mit PV-Anlagen ausgestattet. Die bereits installierte Leistung von 364 kWp wird dadurch um zusätzliche 1.505 kWp erweitert. Der erzeugte Strom wird komplett in das Netz der Universität eingespeist und auch dort genutzt.

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