Zu den Themenschwerpunkten der digitalBAU 2024 zählten die Digitale Baustelle, Konnektivität, Smart City und Zirkuläres Bauen. Die Aussteller kamen aus 16 Ländern, der Anteil internationaler Besucher und Besucherinnen lag bei rund 10 %, heißt es von der Messe.
Projektleiterin Anja Gierstorfer äußert sich sehr zufrieden über die Teilnahme namhafter Aussteller wie Bechmann, BRZ, Hexagon, Hottgenroth sowie die Nemetschek Group, RIB und Würth: „Die Beteiligung dieser führenden Unternehmen zeigt den hohen Stellenwert der digitalBAU innerhalb der Branche. Wir freuen uns sehr, dass sich die Firmen neben ihrer Messepräsenz auch aktiv am Rahmenprogramm beteiligt haben.“
„Wie in den Jahren davor war auch die digitalBAU 2024 eine großartige Gelegenheit, unsere Kundinnen und Kunden persönlich zu treffen und sich gemeinsam mit ihnen zu Themen der digitalen Transformation, Interoperabilität und Innovation auszutauschen“, sagt Yves Padrines, Geschäftsführer der Nemetschek Group, die mit zehn ihrer Marken auf einem Gemeinschaftsstand ihre Softwarelösungen für den gesamten Gebäudelebenszyklus präsentierte.
Software für die TGA
Unter den für die TGA-Planung interessanten Software-Anbietern waren neben Hottengenroth und dem Nemetschek-Unternehmen Graphisoft etwa Synavision, Trimble und das Start-up Zenesis vertreten, dessen frisch gelaunchte Software Raumbücher, TGA-Grobplanungen, überschlägige Heizlastberechnungen und Kostenschätzungen auf Basis des Architektenentwurfs ermöglicht.
Quereinsteiger im Softwaremarkt
„Die digitalBAU bietet Würth die Möglichkeit, unsere neuen Softwareprodukte vorzustellen und somit zahlreiche Kunden zu überraschen, da wir nicht direkt mit Software in Verbindung gebracht werden“, sagt Ines Strohm, Strategische Unternehmensentwicklung Würth GmbH.
„Insgesamt sind wir mit der Messe sehr zufrieden und kommen 2026 wieder gerne.“ Würth investierte im Bereich Software in das Start-up Cendas und die Drees&Sommer-Gründung LCM Digital. Damit ist man nun auch Anbieter von Softwarelösungen für Planung und Projektmanagement.
Auch andere Unternehmen, die man bislang eher als Hersteller physischer Produkte kennt, waren mit virtuellen Angeboten vor Ort. So präsentierte etwa Viega als Systemhersteller im Bereich Trinkwasserinstallationen seine Software Viptool Engineering für Fachplaner und Fachhandwerker sowie die Applikation Linear Solutions – Viega Edition. Die Applikation für Autodesk Revit unterstützt Anwender bei der Konstruktion, Modellierung und Visualisierung von TGA, die für BIM-Projekte typisch ist. Sie bietet alle durchgängigen Workflows für die Zusammenarbeit am digitalen Modell.
Konica Minolta, einst Kamera- und Druckerhersteller, präsentierte Bausoftware und videobasierte Anwendungen für Gebäude.
Sweco, nach eigenen Worten Europas größtes Architektur- und Ingenieurbüro und in Deutschland an über 35 Standorten aktiv, kam ebenfalls mit einer eigenen Softwarelösung, einem so genannten CDE Projektraum, der ähnlich einem zentralen Server oder Ordner allen Beteiligten an einem Bauprojekt einen geschützten Raum für die Ablage und den Austausch ihrer Dokumente eröffnet. Das Unternehmen, bzw. eine der Firmen, die in den letzten Jahrzehnten in Sweco aufgingen, setzte die Software bereits in den 1990er Jahren ursprünglich für den Eigenbedarf auf. Seither wird sie fortlaufend aktualisiert und kann für die jeweiligen Anforderungen externer Anwender konfiguriert werden. Projekte können auch schon Mal zehn Jahre dauern, Anpassungen und Aktualisierungen über die Laufzeit sind Teil des Paketes.
Verbände für digitales Planen, Bauen und Betreiben
Der Bundesverband Bausoftware BVBS, der letztes Jahr 20 Jahre alt wurde und Partner der Digitalbau ist, kam mit einer Reihe seiner derzeit 120 Mitgliedsunternehmen auf die Messe. Das gemeinsame Ziel der Softwareanbieter und IT-Service-Unternehmen: Die Stärkung der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Bauwirtschaft durch den Einsatz von Bausoftware.
Mit einem großflächigen Gemeinschaftssstand vor Ort war auch das deutsche Kompetenznetzwerk für Open BIM und die Digitalisierung des Bauwesens BuildingSMART, ebenfalls mit einer Reihe seiner Mitgliedsunternehmen. Im Rahmen der Digitalbau startete hier mit einem großen Kick-off die Initiative „BIM einfach machen“. Die Initiative will die gemeinsame Arbeit in den Verwaltungen mit BIM fördern. Stefanie Radek, Mitglied des Vorstands von buildingSMART Deutschland und Leiterin des Kompetenznetzwerks BIM des Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR, und Robert Schmid von der Landesbaudirektion in Bayern stellten die Ziele der Initiative vor, die von Vertretern der öffentlichen Hand aus ganz Deutschland getragen wird. Die Initiative wird von BIM-erfahrenen Akteuren geleitet und steht allen Akteuren der öffentlichen Hand offen. buildingSMART Deutschland wird die Initiative aktiv begleiten und unterstützen.
Foren, Preisverleihungen und Start-up Pitches
Ergänzend zum Ausstellungsbereich bot ein umfangreiches Rahmenprogramm Einblicke in Praxisbeispiele. In mehr als 140 Vorträgen und Diskussionsrunden wurden Lösungsansätze für digitales und zukunftsfähiges Planen und Bauen vorgestellt.
Weitere Höhepunkte waren u.a. die Verleihung des Deutschen Baupreises sowie die Prämierung der Gewinner im Wettbewerb “Auf IT gebaut”. Darüber hinaus bot die Founders Fight Night jungen Unternehmen die Gelegenheit, sich mit anderen Start-ups in Form von Live-Pitches vor Publikum zu messen. Insgesamt nahmen an der digitalBAU 2024 rund 40 Start- ups teil.
Die nächste DigitalBAU findet im Frühjahr 2026 statt.