BBE: Neuer Vorstand gewählt
Auernhammer, Landwirt aus Bayern und agrarpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, trat nach neun Jahren an der Spitze des Verbandes nicht wieder für den Vorstand an. Er wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden des BBE ernannt. In seiner Abschiedsrede dankte er dem Vorstand und den Mitgliedern des BBE und unterstrich die Bedeutung der Bioenergie: „Es war mir eine große Ehre, dem BBE vorzustehen und mich für die Bioenergie einzusetzen. In den vergangenen neun Jahren haben wir als Branche viel erreicht, Bioenergie ist ein unverzichtbarer Teil der Energiewende im Verkehr, Strom und Wärme. Bioenergie leistet nicht nur für Klimaschutz und Energiewende unschätzbare Dienste, sondern sorgt gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlässlich für Wertschöpfung und Arbeitsplätze.“
Als Nachfolgerin an die Spitze des Dachverbands der Bioenergiebranche wurde einstimmig Marlene Mortler, ehemalige Bundestags- und Europaabgeordnete aus Mittelfranken, gewählt. Mortler, die aus einer Landwirtschaftsfamilie stammt, griff in ihrer Antrittsrede die von Auernhammer umrissenen aktuellen Herausforderungen für die Bioenergie auf: „Wir erleben auf Bundesebene eine Phase des politischen Umbruchs und die Branche erwartet von einer zukünftigen Bundesregierung klares und entschiedenes Handeln. Die aktuelle Bundesregierung hat bei den angeblich fortschrittlichen Biodieselimporten und den UER-Zertifikaten den Willen zur Aufklärung und Betrugsbekämpfung sträflich vermissen lassen und nimmt es in Kauf, dass neben einer ganzen Branche auch der Klimaschutz im Verkehr an die Wand gefahren wird. Vorschläge, wie mit einem behördlichen Zulassungsverfahren für fortschrittliche Biokraftstoffe wieder Recht und Ordnung durchgesetzt werden könnten, liegen seit langem auf dem Tisch und werden von der aktuellen Regierung beharrlich ignoriert. Für die Sicherung des Biogasanlagenbestandes ist außer der großen Ankündigung eines Biomassepakets durch Minister Habeck ebenfalls wenig geschehen. Wir brauchen endlich eine Anhebung des Ausschreibungsvolumens im EEG, bevor wir einen Großteil der Biogasanlagen verlieren und damit genau das, was das Stromsystem der Zukunft benötigt: gesicherte und flexibel steuerbare erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten. Und schließlich muss eine zukünftige Bundesregierung die Posse des Umweltbundesamtes mit seinem CO2-Rechner und dem politisch motivierten Emissionsfaktor auf Holz beenden. Es ist ein Unding, dass eine Behörde dem Gesetzgeber so auf der Nase herumtanzt und die positiven Rahmenbedingungen für den Ausbau der Holzenergie konterkariert. Das Wirrwarr um das Gebäudeenergiegesetz hat immens viel Zeit gekostet, die uns bei der Wärmewende fehlt. Nach umfangreichen Änderungen im Gesetzgebungsverfahren konnte jedoch ein Kompromiss erreicht werden, der Bioenergie als Erfüllungsoption voll enthält.“ Mortler betonte, dass sie von einer künftigen Bundesregierung mehr Einsatz für den erneuerbaren Energieträger Nummer eins erwarte und dass die Anliegen der Branche ernst genommen werden. Um Deutschland beim Klimaschutz auf Kurs zu halten und besonders die ländlichen Räume zu stärken, müsse Deutschland wieder mehr auf die Klimaschutzleistung der Bioenergie in allen Bereichen setzen, so ihr Plädoyer.