Thermozyklische Heizungsregelung für die neue Segelschule

Ausgangspunkt für den Bau des neuen Segelzentrums von Antibes war der Wunsch, eine Immobilie in erstklassiger Küstenlage aufzuwerten. Mit dem Projekt in einem Umfang von 3,72 Mio. € (exkl. Steuer) entstand eine Freizeiteinrichtung, die zugleich nachhaltig und mit modernster Sportausstattung ausgerüstet ist. Sie hat nun auch erfolgreich das Label „Bâtiment Durable Méditerranéen – Niveau Argent“ als nachhaltiges Gebäude am Mittelmeer erhalten.

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Segelzentrum von Antibes Bild: Stadt Antibes – Juan-les-Pins
Segelzentrum von Antibes Bild: Stadt Antibes – Juan-les-Pins

Das Architekten-Trio Moonens-Fresco-Amarrurtu erarbeitete mit Unterstützung von BET Enerscop ein Konzept für das neue 1.260 m² große Segelzentrum von Antibes, mit dem aus einer Immobilie in schlechtem Zustand eine leistungsfähige und nachhaltige Freizeiteinrichtung werden sollte. Das umweltfreundliche Konzept, das mit dem Label BDM Niveau Argent belohnt und vom Ingenieurbüro AUBAINE in Person von Dominique Chevriaux zur Unterstützung des Bauherrn begleitet wurde, hat vor allem die Ausrichtung des Gebäudes und die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien sowie deren Anpassung an die feucht-salzigen Bedingungen des Standorts im Blick. Aufgrund der Vorgaben zum Erhalt der Biodiversität (gemäß Schutzgebietenetz Natura 2000) wurde auf eine genaue Durchführung der Arbeiten geachtet. Das ehrgeizige Management der Baustelle am Standort der Segelschule und des Boule-Clubs bevorzugte innovative Lösungen für den Betrieb, insbesondere für die Heizung, für die ein System mit Einzelraumregelung von Thermozyklus gewählt wurde.

Regelungssystem mit patentiertem Algorithmus

Das in St. Laurent du Var ansässige Unternehmen TAA wurde mit dem Projektbaustein HKL beauftragt und installierte ein Regelsystem mit folgenden Elementen:

Eine mit dem Internet verbundene RJ45-Zentraleinheit zur Überwachung und Bedienung aus der Ferne arbeitet mit einem patentierten Algorithmus und steuert in Echtzeit die 22 selbstausgleichenden SK-Stellantriebe unter Berücksichtigung der übermittelten Daten von 13 in den einzelnen Räumen platzierten RSD-Raumgeräten. Um die Nachhaltigkeit der Anlage zu gewährleisten, fiel die Wahl auf ein spezielles Modell mit vandalensicheren geschliffenen Sonden. Es eignet sich besonders gut für eine Einrichtung, in der viel Publikumsverkehr herrscht, insbesondere in den sanitären Anlagen.

  • Ein VR-Vorlaufregler vervollständigt die vorstehend beschriebene Anlage im Kesselraum.
  • Eine Steuerungssoftware vereinfacht die tägliche Bedienung der Heizungsanlage und erzielt weitere Energieeinsparungen. Damit lassen sich – in Abhängigkeit von den konkreten Nutzungszeiten des Segelzentrums, möglichen Schließzeiten und anderen Gegebenheiten – ein Jahreskalender sowie Stundenprogramme definieren.
  • Der automatische hydraulische Abgleich erfolgt mit Proportional-Stellantrieben mit eigenstromversorgten Motoren über einen einfachen BUS.
  • Die Optimierung des Betriebs und des Verbrauchs erfolgt ohne eingeschränkten Wärmekomfort für die Benutzer, denn die Temperatur wird mit nicht wahrnehmbaren Abweichungen von ± 0,15 °C konstant gehalten, was einen optimalen und individuell anpassbaren Wärmekomfort ermöglicht.

Die Entscheidung für die Thermozyklus-Regelung in diesem Projekt war angesichts der zahlreichen technologischen Vorteile ein logischer Schritt. Die eu.bac-Zertifizierung, die hohe Qualität und Energieeffizienz garantiert, war ein ebenso gewichtiges Argument wie der bei hydraulischen Fußbodenheizungen sehr niedrige Fähigkeitskoeffizient von 0,5 K, der sich positiv auf den Primäerenergiekoeffizienten auswirkt (er liegt derzeit bestätigt bei 126 in der Segelschule).

Fazit

Insgesamt passt die von Thermozyklus bereitgestellte Einzelraumregelung perfekt zum Nachhaltigkeitskonzept des Gebäudes, was durch die Vergabe des Labels BDM Niveau Argent mit insgesamt 68 Punkten (erforderlich sind 60) bestätigt und belohnt wurde.

Eine Information der Thermozyklus GmbH & Co. KG, Gauting

Siehe Firmenprofil

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Thermozyklische Heizungsregelung für die neue Segelschule
Seite 42 bis 43
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