Folgende Anforderungen wurden dabei erfolgreich erfüllt: Monovalentes System zur Kühlung und Beheizung der Verkaufs- und Personalräume; Frischluftversorgung vorkonditioniert auf behagliche Temperaturen; Zentralsteuerung der Klimaanlage per TCP/IP Fernzugriff. Der Einsatz von höchst effizienten Luft-/Luft-VRF-Wärmepumpen von Hitachi im Zusammenspiel mit Direktverdampfersteuereinheiten für die Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung macht es möglich, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die beiden RLT-Flachgeräte mit Gegenstromwärmetauscher und einem thermischen Übertragungsgrad von über 80 % (nach EN308) sowie den stetig geregelten EC-Hochleistungsventilatoren ermöglichen einen energiesparenden Betrieb der Anlage bei bestmöglicher Raumluftqualität. Da die speziell ausgelegten Kondensationseinheiten einer Klimaanlage und der externen Verdampfer der RLT-Geräte über ein einheitliches BUS-System verfügen, ist auch ein übergeordnetes Regelsystem umsetzbar. In den Märkten kommt das Hitachi-Managementsystem zum Einsatz, das in das firmeneigene Netzwerk für den Fernzugriff auf alle Anlagenparameter integriert ist. Zu dessen Ausstattung gehört jeweils ein Touchscreen zur Bedienung der Anlagen vor Ort.
Das Besondere dabei: freie Programmierung von einzelnen Datenpunkten. Damit wird sichergestellt, dass z. B. das Klimasystem erst dann zum Einsatz kommt, wenn die Austrittstemperaturen der Lüftungsanlagen bestimmte Grenzwerte für den Anwendungsfall (Heizen/Kühlen) unterschreiten. So lässt sich das Maximum an Wärmerückgewinnung ausschöpfen. Die integrierte freie Programmierung bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die Klimaanlagen individuell auf die Kundenansprüche einzustellen. Es können diverse Aktionen/Bedingungen generiert werden, die auf dem Booleschen Vergleichertypen basieren (>, >=, <, <=, =, !=) und per UND/ODER Bedingungen mit der auszuführenden Aktion verknüpft werden. Ergänzend dazu wird die freie Nachtkühlung der RLT-Geräte genutzt, um energieeffizient Wärmelasten abzubauen. Aus der Zentrale in Münster werden jetzt die individuell angepassten Grenzwerte auf die Standorte übertragen, um ein Höchstmaß an Energieeffizienz zu erreichen und den CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. Die Transparenz der Energiekosten ist ein weiterer Pluspunkt dieser Lösung.
Weitere Vorteile einer solchen Konzeption sollen nun durch die speziell eingesetzte Technik im Fokus gezeigt werden:
VRF System
Die neuen SIGMA VRF-Systeme von Hitachi bieten sowohl bei der horizontal ausblasenden Mini VRF als auch bei der vertikal ausblasenden Variante in Würfelform herausragende Features. Die neu entwickelten invertergeregelten Kompressoren, die in beiden Varianten zum Einsatz kommen, können ihre Drehzahlfrequenz in 0,1 Hz-Schritten anpassen, was zu einer hohen Regelgenauigkeit und Leistungsanpassung beiträgt. Des Weiteren kommen in den Geräten mit höherer Leistung und mehreren Kompressoren keine NON-Inverter mehr zum Einsatz, es werden nur Inverter-Kompressoren eingesetzt, was Energieeinsparung und feinjustierbare Leistungsregelung ermöglicht.
Infolge der stufenlosen Regelungsmöglichkeiten hat Hitachi das „reibungslose Antriebssteuersystem“ entwickelt, das bis zu 39 % Energieeinsparung zur Folge hat. Dieses System verhindert das Abschalten des Kompressors, wenn der Teillastbetrieb erreicht wird. Dies ist durch die 990 Regelschritte und das entsprechende Drehzahlfrequenzband von 11 Hz-110 Hz umsetzbar.
Anlagensteuerungssystem CSNET Manager 2
Der CSNET Manager 2 ist ein übergeordnetes Steuer- und Regelsystem für das Hitachi VRF-System. Alle Anlagen, die mit dem BUS-System H-Link II ausgestattet sind, können in diese Systemsteuerung implementiert werden.
Die Anlagenkomponenten werden auf einer hochauflösenden grafischen Oberfläche dargestellt, sämtliche Steuerungsoptionen sind dabei intuitiv anwählbar. Für jedes einzelne Innengerät kann der entsprechende Kältekreislauf mit „real time“-Daten visualisiert werden, so dass aktuelle Verdampfungstemperaturen, Öffnungsgrade der Expansionsventile, Ansaug- bzw. Ausblastemperaturen und viele weitere Anlagendaten abrufbar sind. Dies ist ein wichtiges Feature für Wartungs- und Serviceeinsätze. Der komfortable Abruf der grundlegenden Anlagenparameter vereinfacht und verkürzt diese Einsätze, da die kältetechnischen Monteurhilfen überflüssig werden. Des Weiteren können die Inneneinheiten individuellen Bereichen zugeordnet werden, um z. B. einzelne Mietparteien zu separieren. Für eine schnellere Zuordnung der einzelnen Inneneinheiten besteht die Möglichkeit, einen Gebäudegrundriss in die Software zu importieren.
Selbstverständlich verfügt das System über umfangreiche Timer-Funktionen, die mit einem ICS-Kalender verknüpfbar sind. Mithilfe der im ICS-Kalender erfassten Daten zu Abwesenheit der Nutzer werden die Timerfunktionen bestmöglich energiesparend eingestellt. Diverse optionale Funktionen (z. B. Temperaturbegrenzungen, Festeinstellung der Betriebsmodi usw.) können auf einfachste Weise für einzelne Geräte oder für ganze Bereiche definiert werden. Das System kommuniziert auf der Gerätebene per H-Link II, auf der Anwenderebene per TCP/IP (ModBus standardmäßig integriert). Durch Integration des Systems in das lokale Netzwerk auf Betreiberseite kann die WEB Server Funktion aktiviert werden, die den lokalen Einzelnutzer mit deklarierten Zugriffsrechten per PC, Tablett oder Smartphone individuelle Einstellungen wie z. B. Set-Temperaturen, Lüftergeschwindigkeiten, usw. ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil der TCP/IP Schnittstelle ist die problemlose Vernetzung des Systems mit TCP/IP-fähigen Stromzählern, die eine nahezu automatisierte Nutzung der implementierten Abrechnungsfunktion in vollem Umfang ermöglicht. Das bedeutet, dass eine Stromabrechnung für einen bestimmten Zeitraum für Bereiche oder einzelne Geräte durchgeführt werden kann. So können z. B. Betreiber von großen VRF-Systemen mit unterschiedlichen Mietern anteilige Stromkosten den Mietparteien zugeordnet abrechnen. Hierfür kann ein Datenupload auf einem externen FTP-Server eingerichtet werden, um eine Abrechnung zu erstellen, ohne vor Ort sein zu müssen.
Die Anbindung an Hotel Check-In Systeme wie z. B. Fidelio ist ebenfalls integriert. Auf die integrierte freie Programmierung einzelner Anlagenparameter auf Basis des Boolschen Systems wurde weiter oben schon eingegangen, was die Gesamtfunktionsbreite des Systems unterstreicht und abrundet.
Gemeinsam mit dem Projektteam der Mosecker GmbH & Co. KG aus Münster wurde hier eine intelligente zukunftsweisende Technik geplant und verbaut, die den Maßstab für zukünftige Bauvorhaben in diesem Segment setzen wird.
Eine Information der Hans Kaut GmbH & Co., Wuppertal
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