Energieeffizienz von Solarstrom-Speichersystemen im Vergleich
Die Bewertung erfolgte mit dem an der HTW Berlin entwickelten System Performance Index (SPI). Zwei Systeme gingen als Spitzenreiter hervor. Fronius besticht mit einem herausragenden mittleren Wechselrichterwirkungsgrad im Entladebetrieb von 97,3 Prozent. Die Systeme von RCT Power können mit Reaktionszeiten unter 0,4 Sekunden punkten. Erwähnenswert ist zudem ein System von VARTA, das nicht nur mit einem sehr hohen Batteriewirkungsgrad von 98,0 Prozent, sondern auch mit einem Standby-Verbrauch von lediglich 2 Watt überzeugt.
Wie wichtig die Energieeffizienz der Solarstromspeicher ist, zeigt ein Beispiel aus der Studie: In einem weniger effizienten getesteten System gehen jährlich aufgrund hoher Umwandlungsverluste fast 1100 kWh verloren, 600 kWh mehr als beim Testsieger von Fronius. „Die Energiewende braucht effiziente Stromspeicher“, resümiert Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin und Mitautor der Studie.
Speichersystemen mit größeren Wechselrichtern wird oft nachgesagt, dass sie bei kleinen Leistungen nur geringe Wirkungsgrade vorweisen können. Die Messergebnisse gleich mehrerer 10-kW-Geräte konnten diese Pauschalaussage jedoch widerlegen. Gute Nachrichten für alle, die nicht nur ihre Haushaltsgeräte, sondern auch ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe mit Solarstrom effizient versorgen möchten.
Insgesamt zieht die Studie ein positives Fazit: Bei der Entwicklung von neuen Speichersystemen wird immer häufiger auf geringe Speicherverluste geachtet. Durch den Fokus auf hohe Wirkungsgrade im Teillastbereich und geringe Standby-Verbräuche konnten viele Hersteller die Effizienz ihrer Produkte deutlich verbessern. Es sind immer mehr technisch ausgereifte Speichersysteme am Markt erhältlich, die mit einer hohen Effizienz überzeugen. Deren Einsatz in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen wird jedoch häufig durch regulatorische Hürden wie die EEG-Umlage auf selbstgenutzten Solarstrom eingeschränkt. „Damit Speichersysteme den dringend erforderlichen Ausbau der Solarenergie in Deutschland voranbringen können, muss die Bundesregierung endlich die Handbremse beim Klimaschutz lösen“, ergänzt Prof. Dr. Volker Quaschning.
Die Stromspeicher-Inspektion 2020 wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.