Liebe Leserinnen und Leser,
Mitte März veröffentlichte der Weltklimarat seine Synthese zum Sechsten Sachstandsbericht. Trotz aller Klimawandelfolgen, die wir schon heute erleben – wirklich zu verstehen, was es bedeutet, dass die in Paris formulierte 1,5°-Grenze für den maximal vertretbaren Temperaturanstieg schon in den nächsten 10 Jahren gerissen werden könnte, fällt den meisten nach wie vor schwer. Nur so ist es erklärbar, dass die Entscheidung im Heizungskeller noch immer oft für fossile Brennstoffe fällt.
Manche hoffen, der Wasserstoff werde es schon richten und in der Tat gibt es sinnvolle Anwendungen für ihn. Doch grüner Wasserstoff ist der einzige Wasserstoff, der das Klima nicht schädigt und hergestellt werden kann er nur mit grünem Strom. Das geht am besten, wenn dieser im Überfluss ankommt und gespeichert werden muss. Diesen Überfluss kann man in kleinem Maßstab im eigenen Heim erzeugen, wie ein noch kostspieliges System eines Start-ups zeigt (Beitrag S.26). Wo möglich, sollte der Strom aus Sonne und Wind aber besser direkt genutzt werden.
Damit er in großem Maßstab dort ankommt, wo er gebraucht wird, müssen laut einer PWC-Studie im Auftrag des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie(ZVEI) die Stromnetze bis 2030 massiv ausgebaut und digitalisiert werden. Mindestens 100 Mrd. Euro werden dafür gefordert. Zudem müssen gemäß dem Entwurf der EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD) verstärkt digitale Technologien in die Gebäude einziehen. Die technischen Voraussetzungen für das Erzeugen und Speichern von Energie sollten künftig in allen Gebäuden gegeben sein, sagt Sebastian Treptow, Bereichsleiter Gebäude im ZVEI. Das Top-Thema ab S. 42 zeigt mögliche Wege.
Ihre
MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling

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