VDI-Report gibt Planungshinweise für Mikro-KWK

Die Bundesregierung will den Stromanteil mit Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 auf 25 % verdoppeln. Der neue VDI-Statusreport „Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen“ zeigt den Stand der Technik und gibt konkrete Hinweise für Planung, Dimensionierung und Betrieb.

Coverbild des VDI-Statusreport „Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen“. Quelle: VDI, Senertec/Forschungszentrum Jülich
Coverbild des VDI-Statusreport „Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen“. Quelle: VDI, Senertec/Forschungszentrum Jülich

Die Publikation gibt zudem Tipps zur Abrechnung von Wärme- und Stromerzeugungskosten und stellt die gesetzlichen Rahmenbedingungen insbesondere hinsichtlich Förderung von KWK-Anlagen vor.

Mikro-KWK-Anlagen können in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern sowie Gewerbebetrieben einen großen Teil der elektrischen und thermischen Grundlast erzeugen. Jährlich werden ca. 700.000 Heizsysteme installiert, davon entfielen im Jahr 2018 nur ca. 0,3 % auf Mikro-KWK-Anlagen. Unter angemessenen Rahmenbedingungen ist bis 2030 ein Anteil von über 5 % möglich.

Dazu muss der Gesetzgeber langfristige Rahmenbedingungen vorgeben, die Investoren Entscheidungssicherheit geben. Bestehende Hindernisse in Gesetzen und Verordnungen müssen beseitigt werden, um auch der Wohnungswirtschaft einen wirtschaftlich tragfähigen Zugang zu dieser klimaschonenden und effizienten Technologie zu ermöglichen. So könnte gerade das ideale Einsatzfeld der Wohnungswirtschaft durch bereits bestehende Contracting-Lösungen schnell und spürbar für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes sorgen. Die Ungleichstellung von Contracting und Eigenbetrieb bezüglich der Fälligkeit zur Zahlung der EEG-Umlage stellt jedoch ein wesentliches Hemmnis zur Markteinführung dar. Weil der Contracting-Geber die EEG-Umlage auf den Strom erheben muss, den er an den Endkunden bzw. Mieter liefert, stockt der Ausbau. Würde beispielsweise der Eigentümer eines Einfamilienhauses die gleiche KWK-Anlage im gleichen Objekt selbst betreiben, fiele die EEG-Umlage nicht an.

Hersteller bieten bereits ein breites Spektrum an KWK-Technologien für unterschiedlichste Einsatzbereiche an – vom Einfamilienhaus bis zum Nahwärmekonzept für ganze Straßenzüge oder Großobjekte. Zukünftig werden Brennstoffzellen-Heizgeräte eine weitere innovative Variante bieten. Auch die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) wird in den kommenden Jahren einen neuen Markt für diese Technologie erschließen können. Bund, Länder und Versorger haben deswegen zahlreiche Förderprogramme aufgelegt, um die Verbreitung dieser klimaschonenden Technologie als einen Teil der Energiewende zu forcieren.

Der vollständige VDI-Statusreport „Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen – Status und Perspektiven“ der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU) steht kostenlos unter www.vdi.de/publikationen zur Verfügung.

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