Synthetische Brennstoffe im Heizungstest: OWI untersucht Betriebssicherheit von Ölheizungen im Bestand
Das OWI Oel-Waerme-Institut untersucht in einem aktuellen Forschungsprojekt, ob die in Power-to-Liquid- (PtL) und Biomass-to-Liquid-Verfahren (BtL) hergestellten Brennstoffe mit der bestehenden Heizungstechnik kompatibel sind. Alternative Brennstoffe besitzen hohes Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasen. Je nach Art ihrer Herstellung und Verwendung in geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen können sie sogar nahezu CO2-neutral sein. Durch gezielte Optimierung der anwendungstechnischen Eigenschaften solcher alternativen Fuels ist eine weitere Minimierung der Schadstoffemissionen möglich.
Neben Klimaschutz und Schadstoffreduzierung sollen die Brennstoffe auch die technischen Anforderungen mit Blick auf ihren möglichen Einsatz im Heizungsbestand erfüllen. Sie müssen mit den Materialien technischer Bauteile wie Pumpen, Düsen oder Filtern sowie mit Dichtungen kompatibel sein. Die Sicherheitstechnik der Heizungen muss einwandfrei funktionieren und es darf auch nach längerer Betriebszeit nicht zu Beeinträchtigungen durch Ablagerungen etwa bei der Gemischbildung kommen. In Langzeitversuchen sind auch die Emissionen und die Leistung von Heizsystemen zu prüfen.
Die Stabilität der Brennstoffe bei langen Lagerzeiten wird ebenfalls untersucht. Da die Brennstoffe erst mit dem Aufbau größerer Produktionskapazitäten in ausreichenden Mengen verfügbar sein werden, wären Beimischungen zu konventionellem Heizöl wahrscheinlich der erste Schritt zur Markteinführung. Die Mischungen in unterschiedlichen Anteilen werden im Projekt auf mögliche Wechselwirkungen und ihre Lagerstabilität geprüft.
In diesem Projekt soll beispielhaft für PtL-Brennstoffe der Einsatz von Oxymethylenether (OME) im Raumwärmemarkt untersucht werden. Daneben steht hydriertes Pflanzenöl (Hydrogenated Vegetable Oil, HVO) auf dem Prüfplan. Die Untersuchungsergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, unter welchen Voraussetzungen die Nutzung von flüssigen synthetischen und biogenen Energieträgern in Bestandsanlagen möglich ist.