PV-Anlagen und Arbeitsschutz

ZVSHK unterzeichnet Branchenvereinbarung für sichere Installation

Die Branchenvereinbarung für sichere Installation von Photovoltaikanlagen wird um das Klempnerhandwerk erweitert.

Gewerbehalle mit Dach-PV-Anlage. Bild: Stephan Baur/stock.adobe.com
Gewerbehalle mit Dach-PV-Anlage. Bild: Stephan Baur/stock.adobe.com

Im März 2024 unterzeichneten ZVDH, ZVEH, BG BAU und BG ETEM eine richtungsweisende Vereinbarung zur sicheren Installation von PV-Dachanlagen. Dieser tritt nun auch der ZVSHK für das Klempnerhandwerk bei.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) tritt der Vereinbarung bei, um durch die festgelegten Verfahrensweisen Unternehmen und Beschäftigte im Klempnerhandwerk abzusichern, die Photovoltaikanlagen auf entsprechend hergestellten Metalldächern installieren.

Die Vereinbarung wurde ursprünglich vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) sowie der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) ins Leben gerufen, um den Arbeitsschutz bei der Montage von Photovoltaikanlagen zu gewährleisten. Die erstmalige Unterzeichnung durch die initiierenden Verbände und Berufsgenossenschaften fand im März 2024 statt.

Schulungsanforderungen und Musterverträge

Bestandteile der Vereinbarung zur sicheren Installation von PV-Anlagen sind eine Musterarbeitsanweisung für die Benutzung von Arbeits- und Schutzgerüsten, Muster für Nachunternehmerverträge für die Zusammenarbeit mit einem Elektrohandwerksunternehmen, das eine Verantwortliche Elektrofachkraft stellt, sowie Schulungsanforderungen für eine elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) für PV-Anlagen.

Die Teilnahme an der Fortbildung ist grundlegende Voraussetzung für elektrotechnische Arbeiten bei der Montage der Photovoltaikmodule. Der ZVSHK stellt sicher, dass die erforderlichen Schulungen angeboten werden und dass entsprechend über das Angebot informiert wird. Fortbildungskurse für das Klempner-Handwerk sollen zukünftig unter anderem in Kooperation mit den Bildungseinrichtungen der Elektrohandwerke angeboten werden.

„Klimafreundliche Heizungssysteme werden häufig in Kombination mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen eingebaut", sagt ZVSHK-Präsident Michael Hilpert. "Planung, Bau und Unterhaltung solcher Anlagen bilden die Kernkompetenz vieler SHK-Betriebe. Aus diesem Grund war uns wichtig, der Vereinbarung beizutreten und klarzustellen, dass die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren SHK-Betrieben oberste Priorität hat.“

ZVEH-Präsident Stefan Ehinger: „Die Vereinbarung definiert wichtige Sicherheitsstandards für die Installation von PV-Anlagen für die Betriebe im E-, Dachdecker- und nun auch Klempnerhandwerk. Die Elektrofachkraft eines Elektrohandwerksbetriebes unterstützt die Partnergewerke bei den elektrotechnischen Arbeiten an der elektrischen Anlage. Als Klimahandwerke stellen wir damit sicher, dass wir arbeitsteilig und damit effizient PV-Anlagen errichten und dass zugleich die Sicherheit beim PV-Rollout nicht zu kurz kommt.“

„Die Installation von Photovoltaikanlagen wird durch die Vereinbarung sicherer. Wir begrüßen es, dass die Anforderungen nun in gleicher Weise auch für das Klempner-Handwerk gelten“, ergänzt ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk.

Vor Gefahren wie Absturz und Strom schützen

„Photovoltaikanlagen werden meist an hochgelegenen Orten, wie Dachflächen, montiert. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Absturzunfällen. Außerdem erzeugen die Module beim Lichteinfall unmittelbar Strom. Bei unsachgemäßem Umgang besteht das Risiko eines elektrischen Schlags“, erklärt Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM: „Darum ist es wichtig, dass die Installateurinnen und Installateure sich auskennen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.“

Dazu Michael Kirsch, Hauptgeschäftsführer der BG BAU: „Die Vereinbarung sorgt dafür, dass für alle Gewerke derselbe Grundsatz gilt: Wer eine PV-Anlage aufs Dach bringen will, braucht eine Absturzsicherung. Arbeits- und Schutzgerüste sind dafür das Mittel der Wahl, denn sie bieten das höchste Maß an Sicherheit vor tiefen Abstürzen der Handwerkerinnen und Handwerker. Zugleich legt die Vereinbarung fest, dass auch Dachdecker- und Klempnerbetriebe elektrotechnische Arbeiten durchführen können, wenn sie im Vorfeld entsprechend geschult wurden."

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