TÜV Rheinland

Viele PV-Module liefern weniger Leistung als angegeben

PV-Module liefern immer häufiger eine geringere Leistung als vom Hersteller angegeben. Das ist das Ergebnis einer Langzeituntersuchung von TÜV Rheinland.

Nachlassende Leistung von PV-Modulen: TÜV Rheinland bietet mit seinem mobilen PV-Labor effiziente Leistungsprüfungen. Foto: TÜV Rheinland.
Nachlassende Leistung von PV-Modulen: TÜV Rheinland bietet mit seinem mobilen PV-Labor effiziente Leistungsprüfungen. Foto: TÜV Rheinland.

Bei Messungen in den Laboren des Prüfdienstleisters zeigte sich 2024, dass bei rund zwei Dritteln der geprüften Module die gemessene Leistung niedriger lag als vom Hersteller angegeben. Getestet wurden dafür 519 PV-Module von 17 unterschiedlichen Herstellern. Bei Prüfungen in den Jahren 2015 und 2016 gab es noch bei weniger als einem Drittel der Module eine Abweichung nach unten.

Unsere Analyse zeigt, ähnlich wie eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, dass die Qualität von PV-Modulen in den vergangenen zehn Jahren nachgelassen hat“, erklärt Roman Brück, bei TÜV Rheinland verantwortlich für den Bereich Solar Power Plants. „Hersteller von PV-Modulen und Betreiber von Solarparks sollten genauer darauf achten, ob die PV-Module die versprochene Qualität auch einhalten. Eine gute Möglichkeit bietet das Mobile Solar Lab.“

TÜV Rheinland kann Qualität von PV-Modulen direkt im Solarpark prüfen

Bei Installation einer großen Anzahl von PV-Modulen in einem Solarpark kann schon eine geringe Leistungsabweichung nach unten die geplante Gesamtleistung deutlich beeinträchtigen. Das Mobile Solar Lab von TÜV Rheinland kann hier vor der Installation von PV-Modulen stichprobenartige Chargenmessungen durchführen. Das heißt, Anbieter und Anwender von PV-Modulen müssen diese nicht ins Labor bringen, stattdessen kommt das Labor zum Modul. 

Bis zu 150 Module pro Tag können durch das Mobile Solar Lab geprüft werden. Nicht selten umfasst eine Stichprobe mehrere hundert bis tausend Module. Mit konventionellen Prüfmethoden – inklusive Abbau und Transport zu einem stationären Labor – würde dies mehrere Wochen dauern statt weniger Tage wie mit dem mobilen Labor. Gerade bei größeren Solarparks, bei denen Chargenprüfungen mehr als tausend Module enthalten können, sparen Marktakteure so viel Zeit, Prüf- und Speditionskosten ein – das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Über TÜV Rheinland Solar

Bereits seit mehr als 40 Jahren begleitet TÜV Rheinland die Entwicklung der Solar-Technologie und beschäftigt heute 1.000 Fachleute zur Minimierung von technischen und qualitativen Risiken in Solarkraftwerken sowie in spezialisierten Prüflaboren und Kompetenzzentren weltweit. Mehr als 50.000 Prüfungen führen die Fachleute von TÜV Rheinland jährlich in den Bereichen Solar-, Speicher- und Power-Electronics-Lösungen auf der ganzen Welt durch und tragen so ihren Beitrag für Nachhaltigkeit und zur Energiewende bei.

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