TGA-Kongress 2025

TGA 2045: Gebäudetechnik für Mensch und Umwelt

Rund 220 Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Planung und Anlagenbau tauschten sich beim TGA-Kongress am 21. und 22. Mai 2025 in Berlin-Adlershof zum Thema „Gebäudetechnik für Mensch und Umwelt“ aus.

Beim 5. TGA Kongress entwarf Frank Ernst eine Vision erreichter Klimaziele in Deutschland - hier KI-generiert nachgestellt. Bild: stock.adobe.com/Ahmadnawavi
Beim 5. TGA Kongress entwarf Frank Ernst eine Vision erreichter Klimaziele in Deutschland - hier KI-generiert nachgestellt. Bild: stock.adobe.com/Ahmadnawavi

In seiner Eröffnungsrede schilderte Frank Ernst, Geschäftsführer TGA-Repräsentanz Berlin, eine Zukunftsvision, in der Deutschland das Klimaziel 2045 erreicht:
100% grüner Strom, Wärme aus der Region und Klimaneutralität, die gesellschaftlich akzeptiert und wirtschaftlich ist. „Das Ziel ist erreichbar, aber nur, wenn jetzt konsequent gehandelt wird“, sagt Frank Ernst. „Die gute Nachricht ist, viele Lösungen existieren bereits." Veranstaltungen wie der TGA-Kongress trügen dazu bei, wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung schneller in die Praxis umzusetzen. Es müsse deshalb nicht mehr darum gehen, ob wir das Ziel erreichen, sondern wie schnell wir es erreichen.

Frank Ernst / Bildquelle: Kristian Barthen
Frank Ernst / Bildquelle: Kristian Barthen

Prof. Dr.-Ing. Dr. Christoph Kaup, Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V. (FGK), erklärte in seinem Grußwort, dass die Technische Gebäudeausrüstung das Rückgrat für nachhaltiges, energieeffizientes Bauen sei und hob wichtige Voraussetzungen hervor: „Für die Zukunft des Bauens sind intelligente und kostengünstige Systeme gefragt. Aber ‚günstig‘ darf nicht ‚billig‘ sein. Für wirtschaftliches, effizientes und zielgerichtetes Bauen müssen alle Gewerke integral zusammenarbeiten.“ Als weitere bedeutende Punkte nannte er unter anderem Bürokratieabbau, Energie- und Ressourceneffizienz und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Wichtig sei aber auch, dass die Technik akzeptiert wird und dass die Menschen sich damit wohlfühlen. Daran erinnerte Prof. Dr.-Ing. Martin Kriegel vom Hermann-Rietschel-Institut der Technischen Universität Berlin: „Was nützt die theoretisch perfekte Anlage, wenn sie nicht gebaut, nicht verstanden und nicht betrieben werden kann? Wir gestalten Räume zum Lernen, Arbeiten, Gesundbleiben. Dafür benötigen wir zuverlässige und robuste Anlagen, die den Menschen verstehen. Nur so entsteht echte Akzeptanz.“

In ihrer Keynote erklärte Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker vom Karlsruher Institut für Technologie: „Keine Wärmewende ohne Vielfalt der technischen Lösungen – wir müssen die Wärmewende im Verbund denken und jeweils passende Lösungen für die Menschen in ihrem Umfeld anbieten: in Gebäuden und Quartieren, in Wohn- oder Arbeitsräumen und Infrastruktur-Bauwerken. Eine GEG-Reform in diesem Sinne wäre ein Gewinn. Gelingt es uns IngenieurInnen, uns als Katalysatoren der Bedürfnisse von Menschen zu verstehen, werden innovative TGA-Lösungen akzeptiert und auch im Betrieb effizient genutzt. Die wichtigste Währung eines positiven Wandels ist und bleibt die soziale Akzeptanz.“

Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker / Bildquelle: Kristian Barthen

Der Eröffnung des Kongresses folgten in drei parallelen Sessions rund 50 Vorträge auf hohem wissenschaftlichem und technischem Niveau. 

Ermöglicht wurde der Austausch durch den FGK, den Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), den Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT-Herstellerverband) und den VDMA Fachverband Allgemeine Lufttechnik (VDMA ALT). Zum Abschluss zogen die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats ihr Fazit: Sie waren sich darin einig, dass der TGA-Kongress 2025 eine große inhaltliche Bandbreite geboten habe und dass die gelungene Veranstaltung bereits Freude auf den TGA-Kongress 2027 mache.

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