Wasserstoff

Testanlage zur unterirdischen Speicherung

Mit dem Einbau und der Zementierung von 160 Stahlrohren bis in 1.000 m Tiefe ist der erste Meilenstein beim Bau einer Wasserstoff-Testkaverne im brandenburgischen Rüdersdorf erreicht.

In 1.000 Metern Tiefe wird die Wasserstoff-Testkaverne gebaut. Quelle: EWE / C3 Visual Lab
In 1.000 Metern Tiefe wird die Wasserstoff-Testkaverne gebaut. Quelle: EWE / C3 Visual Lab

Mit der Wasserstoff-Kaverne im brandenburgischen Rüdersdorf will der Energiedienstleister EWE nachweisen, dass das Gas in Hohlräumen unter der Erde sicher gelagert werden kann; dies ist Voraussetzung für eine großtechnische Wasserstoffspeicherung. Dafür hat das Unternehmen ein Rohr-in-Rohr-System verbaut.

„Ein kleines und ein großes Stahlrohr haben wir ineinander gesetzt, eine sogenannte Doppelrohrtour“, beschreibt EWE-Projektleiter Hayo Seeba die Verbindung von der Erdoberfläche bis in 1.000 Meter Tiefe. Um das innere Rohr für die Materialtests nutzen zu können, hat EWE gemeinsam mit seinem Dienstleister UGS aus Mittenwalde ein flexibles System entwickelt. Dieses dient dazu, das innere Rohr wieder ausbauen und für Tests nutzen zu können, ohne dass das Material zerstört wird. „Diese Tests sind vor allem für zukünftige, langfristige Anwendungen wichtig. Bei großtechnischer Wasserstoffspeicherung müssen wir den zuständigen Behörden nachweisen, dass Wasserstoff sich mit den verbauten Materialien gut verträgt und langfristig sicher ist“, so Seeba weiter.

„Wir erhoffen uns im Rahmen des Forschungsvorhabens insbesondere Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff aus der Kaverne hat, wenn er eine Zeitlang in der Kaverne gespeichert wurde“, sagt EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Dieses Kriterium sei besonders wichtig für die Wasserstoffanwendung im Mobilitätssektor. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sei insgesamt ein zwingend notwendiger Schritt hin zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Energiesystem.

Bei dem Projekt mit dem Namen HyCAVmobil kooperiert EWE mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme untersucht unter anderem die Qualität des Wasserstoffs nach der Entnahme aus der Kaverne und die verbauten Materialien.

Die Erkenntnisse, die die kleine Forschungskaverne liefert, will EWE verwenden, um zukünftig unterirdische Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen für die großtechnische Wasserstoffspeicherung zu nutzen.

Erklärfilm zum EWE-Wasserstoffprojekt "HyCAVmobil"

Printer Friendly, PDF & Email
28.04.2023
Fraunhofer ISE
Das Fraunhofer ISE hat mit weiteren Projektpartnern ein technisches Anlagenkonzept für eine Wasserstoff-Erzeugungsanlage zum Einsatz auf dem Meer entwickelt.
29.01.2024
Studie
Wasserstoff wird vielfach als Lösung aller Energieprobleme propagiert. Implikationen für die Gebäudetechnik wurden in einem Fachpressegepräch mit dem Kupferverband betrachtet.
28.07.2023
Projekte
Im Ruhrgebiet entsteht ein neues Logistikzentrum für Levi Strauss & Co. Ressourcen- und Energieeffizienz spielen hier eine zentrale Rolle.
26.02.2024
Ökoinstitut
Das Ökoinstitut hat die Metastudie „Erdgas-Phase-out in Deutschland: Perspektiven und Pfade aktueller Klimaneutralitätsszenarien“ veröffentlicht.
03.08.2023
Pauschales PFAS-Verbot
Ohne per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) lassen sich die Schlüsseltechnologien der Transformation zur Klimaneutralität nicht produzieren und damit die Energie- und Mobilitätswende nicht...
25.07.2023
Innovationsanalyse zu Brennstoffzellen
Im Projekt "H2GO" führt das Fraunhofer ISI eine Innovationsanalyse zu Brennstoffzellen durch, deren Ergebnisse jetzt auf einer neuen Webseite veröffentlicht wurden.