Objektus

„Rauchwarnmelder mit Multifunktion machen selten Sinn“

„Rauchwarnmelder zu installieren, die gleichzeitig auch die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur überwachen sowie Kohlenmonoxid detektieren, stellt für die Wohnungsnutzung in den allermeisten Fällen kaum einen Mehrwert dar“, sagt Thomas Stumpf, Vertriebsleiter der Objektus GmbH.

Optimale Sicherheit kann nur dann gewährleistet werden, wenn jeder Sensor dem jeweiligen Zweck entsprechend auch optimal platziert wird. Bild: iStock
Optimale Sicherheit kann nur dann gewährleistet werden, wenn jeder Sensor dem jeweiligen Zweck entsprechend auch optimal platziert wird. Bild: iStock

Die jüngst aufgekommene Diskussion um den Einsatz von Multifunktionsgeräten sorgt in der Wohnungswirtschaft für Kontroversen. „Mit der Kombination unterschiedlicher Sensoren in ein und demselben Gerät wird zusätzliche Sicherheit suggeriert, die in der Realität nicht unbedingt gewährleistet werden kann“, sagt Thomas Stumpf.

Zur Begründung verweist der Objektus-Vertriebsleiter auf die einschlägigen Normen, die zumindest bei der Montage von Rauchwarnmeldern und CO-Detektoren beachtet werden müssen: „Nach DIN 14676-1 gehören Rauchwarnmelder immer unter die Decke, während DIN EN 50291 für Kohlenmonoxid-Detektoren üblicherweise eine Platzierung in Atemhöhe an den Wänden empfiehlt“, so Stumpf.

CO-Sensoren unter der Decke anzubringen, würde hingegen nur bei direkter Verbrennung organischer Substanzen wie Holz, Gas oder Öl innerhalb der Wohnung Sinn machen, was laut Stumpf „in der Praxis der Wohnungswirtschaft heutzutage eher die Ausnahme darstellt“. Damit nicht genug, könnte ein ausgelöster Alarm im Ernstfall sogar kontraproduktiv wirken: Bei gesundheitsgefährdender CO-Konzentration ist das Öffnen der Fenster dringend geboten, bei Rauchalarm hingegen nicht – welche Gefahr ein Multisensor aktuell signalisiert, könne aus dem Signalton allein aber nicht abgeleitet werden und womöglich falsche Verhaltensweisen zur Folge haben.

Falsche Platzierung erhöht Fehlalarm-Risiko

Was die Überwachung der Luftfeuchtigkeit angeht, stellen sogenannte Schimmelsensoren zwar auch aus der Sicht von Objektus eine sinnvolle Investition dar, die zur Vermeidung eventueller Folgeschäden durchaus einen Mehrwert für die Wohnungsnutzung bringt. „Nach den Gesetzen der Physik fällt die Luftfeuchtigkeit unter der Decke tendenziell aber immer höher aus als im restlichen Raum“, schränkt Thomas Stumpf ein, „und wenn Schimmelsensoren am selben Ort wie Rauchwarnmelder installiert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit fehlerhafter Alarme deutlich an.“ Bei der Montage orientiert sich das Fachpersonal von Objektus daher immer an den individuellen örtlichen Gegebenheiten, was in den meisten Fällen auf eine Wandmontage hinausläuft. Davon abgesehen, sieht der Objektus-Vertriebsleiter die Erfassung und mögliche Speicherung von Daten zum Raumklima sehr skeptisch: „Nach vorrangiger Auffassung in juristischen Fachkreisen wäre das ein erheblicher Eingriff in das Persönlichkeitsrecht und bedürfte in jedem Fall der ausdrücklichen Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer“, so Stumpf, „und ob damit am Ende wirklich ein Nutzen verbunden ist, sei dahingestellt.“

Objektus bietet multifunktionale Rauchwarnmelder aktuell weder an, noch plant Vertriebsleiter Thomas Stumpf für die Zukunft deren Aufnahme ins Portfolio: „Optimale Sicherheit kann nur dann gewährleistet werden, wenn jeder Sensor dem jeweiligen Zweck entsprechend auch optimal platziert wird“, so Stumpf, „und allein deswegen macht der Einbau von Rauchwarnmeldern mit Multifunktion selten Sinn.“

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