ITG-Studie

Lüftung mit Wärmerückgewinnung spart Heizenergie

Nachfolgeuntersuchung zur Äquivalenzstudie des ITG Dresden von 2022 belegt Potenzial für Heizenergieeinsparungen bis zu 69% durch Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Vergleich des End- und Primärenergiebedarfs sowie von Treibhausgasemissionen im Wohngebäudeneubau. Quelle: VfW - Bundesverband für Wohnungslüftung e.V., Berlin
Vergleich des End- und Primärenergiebedarfs sowie von Treibhausgasemissionen im Wohngebäudeneubau. Quelle: VfW - Bundesverband für Wohnungslüftung e.V., Berlin

Die Äquivalenzstudie, die das Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden (ITG) 2022 im Auftrag des Bundesverbandes für Wohnungslüftung e.V. (VfW) durchführte, zeigte das hohe Energieeinsparpotenzial von Wohnraumlüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung (WRG). Demnach kann diese Technologie durch signifikante Vermeidung von Lüftungswärmeverluste die Wärmewende in Deutschland maßgeblich unterstützen.

In einer nun veröffentlichen Nachfolgestudie werden die Faktoren Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit neuen Berechnungen analysiert.

Energiebedarf und Emissionen senken

Lt. Klimaschutzgesetz soll im Gebäudesektor bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 35 Mio. t/a erreicht werden. Gelänge es bis dahin, 10% des Gebäudebestands mit Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (WRG) auszustatten, könnte lt. ITG-Nachfolgestudie die WRG mit über 5% zur Minderung des CO2-Ausstoßes beitragen. Dafür müssten bis 2030 ca. 500.000 Wohnungen mit Lüftung mit WRG pro Jahr versehen werden. Gegenwärtig liegt der jährliche Ausstattungsgrad bei 100.000 Wohnungen (Tendenz 2023 fallend), das entspricht jeder dritten Wohnung im Neubau.

Die ITG-Studie erweitert nun den Zeithorizont bis 2045 und setzt einen 45%-igen Ausstattungsgrad des Gebäudebestands an. Würde dies in der Praxis umgesetzt, ließen sich bis zu 42.000 GW/a einsparen, und die CO2-Emissionen um bis zu 11 Mio. t/a und die Heizkosten zwischen 3,4 und 5,7 Mrd. Euro senken. Mit diesen Energieeinsparungen, dem Äquivalent der Erzeugung von zwei bis drei Kohlekraftwerksblöcken, könnten zusätzlich bis zu 730.000 Wärmepumpen oder 2,2 bis 3,1 Mio. E-Autos betrieben werden. 

Allerdings seien diese Einsparszenarien nur bei entsprechenden politischen Weichenstellungen zu erreichen, sagt der VfW. dazu gehöre:

  • die verstärkte Berücksichtigung von WRG bei der Konzeptionierung von energieeffizienten und schadstofffreien Gebäuden, also etwa bei der aktuell diskutierten Novelle des GEG
  • die energetische Gleichstellung von Abwärmenutzung durch WRG mit der Nutzung von regenerativer Energie
  • eine attraktivere Förderung von Lüftungssystemen mit WRG in Neubau und Sanierung.

Bei den marktführenden Systemen lassen sich dem VfW zufolge im Neubau eine Reduktion von Treibhausgasen sowie von Primär- und Endenergieeinsatz der Heizung jeweils bis zu 69% gegenüber der Fensterlüftung erzielen. Die hohe Relevanz einer Lüftung mit WRG sei somit eindeutig belegt. Lüftungssysteme mit WRG spielten bei der Ökobilanzierung eines Gebäudes eine tragende Rolle und seien aus dem Kanon der Energiesparmaßnahmen nicht mehr wegzudenken.

Die Nachfolgestudie des ITG Dresden steht zum Download unter www.wohnungslueftung-ev.de/nachfolgestudie-itg_dresden. Die COP-Äquivalenzstudie des ITG Dresden für den VfW von 2022 finden Sie unter www.wohnungslueftung-ev.de/kurzstudie-itg_dresden

Eine aktuelle Studie des ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden belegt die hohe Relevanz der ventilatorgestützten Lüftung als...
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