ITG-Studie

Heizungsmodernisierung spart 2,2 Mio. t/a Treibhausgase

2022 wurden in deutschen Privathaushalten 870.000 ineffiziente Heizungen durch den Einbau effizienter Wärmeerzeuger modernisiert. Dies spart jährlich 2,2 Mio. t Treibhausgase.

CO2-Einsparung durch Heizungsmodernisierung im Jahr 2022 in Deutschland. Quelle: BDH | ITG
CO2-Einsparung durch Heizungsmodernisierung im Jahr 2022 in Deutschland. Quelle: BDH | ITG

Biomassekessel und Wärmepumpen tragen mit zwei Dritteln am stärksten zur Senkung der Emissionen bei. Ein Drittel der gesamten Einsparungen geht auf den Einbau moderner gas- und flüssigbasierter Heizsysteme zurück.

Das ist das Ergebnis einer Kurzanalyse des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden im Auftrag des Bundesverbandes der Heizungsindustrie (BDH).

Ein entscheidender Treiber neben der wachsenden Einbindung an erneuerbaren Energien für die CO2-Einsparung ist die zunehmende Anzahl an Heizungsmodernisierungen. Der BDH weist seit vielen Jahren auf die Bedeutung des Austauschs veralteter Heizungen hin. Von den ca. 21 Mio. Heizsystemen, entspricht rund jede zweite Anlage nicht dem Stand der Technik. Das Durchschnittsalter des gesamten Anlagenbestades liegt nach Angaben des BDEW bei 17 Jahren.

Vor diesem Hintergrund gilt es, die anstehende Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes so zu gestalten, dass die Modernisierungsdynamik erhalten bleibt. Dafür müsse Hausbesitzern ein breites Spektrum technologischer Lösungen zur Verfügung stehen und der Anteil an erneuerbaren Energien im Wärmemarkt massiv ausgebaut werden.

Für die Erreichung der Emissionsminderungsziele für die Gebäude nach dem Klimaschutzgesetz ist eine jährliche CO2-Reduktion von rund 5 Mio. t notwendig. Die Heizungsmodernisierung trägt zu diesem Ziel die genannten 2,2 Mio. t bei. Die Geschwindigkeit der Heizungsmodernisierung mus  weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten und zur Erreichung der Klimaziele sogar noch weiter erhöht werden.

Details der Studie

Die Studie „Kurzanalyse Einsparungen an „THG-Emissionen durch Austausch von Wärmeerzeugern im Jahr 2022“ des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden hat basierend auf den Absatzzahlen verschiedener Heizungen in 2022 untersucht, welche Heizungstypen im Gebäudebestand ersetzt wurden. Anschließend haben die Autoren die sich daraus ergebenden Einsparungen an Klimagasen errechnet. Die variierenden Ergebnisse zwischen 1,9 und 2,2 Millionen Tonnen CO2 resultieren aus unterschiedlichen Prämissen bei der Berechnung der Treibhausgasintensität der Energieträger – etwa in Bezug auf den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix oder die Emissionen in den Vorketten bei Erdgas und Öl.

Absatzzahlen 2022

Wärmepumpen konnten 2022 ein Absatzplus von 53 % verzeichnen. Heizsysteme auf Basis von Biomasse, insbesondere Pelletheizungen, ein Plus von 17 %. Gasbasierte Systeme wurden im Vergleich zum Vorjahr um 8 % weniger verbaut, befinden sich aber noch immer auf einem hohen Niveau. Vor allem im ersten Halbjahr 2022 machte sich die Unsicherheit hinsichtlich Versorgungssicherheit und Preisentwicklung bemerkbar, im zweiten ließ sie jedoch wieder nach.

Printer Friendly, PDF & Email
19.02.2024
Heizungsindustrie
Trotz eines turbulenten Jahresverlaufs in 2023, blickt die deutsche Heizungsindustrie mit 1,3 Mio. abgesetzter Wärmeerzeuger auf ein Rekordjahr zurück.
21.09.2023
Dritter Wärmepumpengipfel im BMWK
Am Dienstag luden BMWK und BMWSB zum dritten Wärmepumpengipfel. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will weiterhin, das bereits ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden.
27.02.2024
Kommunale Wärmeplanung
Seit Jahresbeginn sind 10.753 Kommunen in Deutschland zur Umsetzung einer Kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Erst jede siebte Kommune hat sich konkreter mit dem Thema befasst.
11.10.2023
Verbände der TGA-Branche
Im Rahmen der Deutschen Wärmekonferenz überreichten BDH und ZVSHK Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck am Dienstag einen 10-Punkte-Plan für mehr Tempo bei der Heizungsmodernisierung.
09.11.2023
Wirtschaft
Bis einschließlich September diesen Jahres setzten setzen die Hersteller 1.048.000 Heizungen ab, das sind erstmalig seit den 90er-Jahren wieder über eine Million.
20.02.2024
Wirtschaft
Das SHK-Handwerk konnte 2023 den Jahresumsatz auf 61,7 Mrd. € steigern und auch mehr Ausbildungsplätze besetzen. Trotzdem blickt die Branche eher verhalten auf das Jahr 2024.