Erneuerbare Energie

Fehlende Front- und Backsheet-Konformität sorgt für Zertifizierungsstau bei PV-Modulen

PV-Module müssen seit Oktober 2023 neue Sicherheitsanforderungen gemäß den überarbeiteten Normen IEC 61730-1 und -2 erfüllen. Die Änderungen betreffen u.a. die elektrische Sicherheit und die Brandsicherheit bei mechanischen und umweltbedingten Belastungen.

Beispielfoto Solar-Labor TÜV Rheinland - Bild: Thomas Ernsting
Beispielfoto Solar-Labor TÜV Rheinland - Bild: Thomas Ernsting

Eine wesentliche Änderung bezieht sich auf die eingesetzten Front- und Backsheets. Dabei handelt es sich um die Abdeckungen eines PV-Moduls, die das Modul vor Umweltweinflüssen wie zum Beispiel Feuchtigkeit, Schmutz oder mechanischen Belastungen schützen und damit der Gefahr von Kurzschlüssen oder Bränden entgegenwirken. Für eine Modul-Zertifizierung ist es damit nun notwendig, die verwendeten Front- und Backsheets nach dem Sicherheitsstandard IEC 62788-2-1:2023-08 zu qualifizieren. Doch hier haben viele Front- und Backsheet-Hersteller Nachholbedarf – was die Zertifizierung von PV-Modulen nach neuem Standard insgesamt verzögert. 

„Was viele Hersteller unterschätzen: Die Prüfung von Front- und Backsheets nach IEC 62788-2-1:2023-08 dauert teils sehr lange. Bestimmte Langzeitprüfungen umfassen 5.000 Prüfstunden und laufen bis zu 30 Wochen“, erklärt Roman Brück, Solar- und Prüfexperte von TÜV Rheinland. „Im Moment herrscht auf dem Markt zwar ein Überangebot an PV-Modulen. Damit es auch künftig zu keinen Engpässen kommt, ist es für Hersteller entscheidend, diesen neuen Standard zu verstehen, zu befolgen und die Front- und Backsheets bereits in einer frühen Projektphase prüfen zu lassen.“ TÜV Rheinland unterstützt dabei mit entsprechenden Prüf- und Qualifizierungsdienstleistungen: www.tuv.com/solar

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