Familientreffen der Kälte-Klima-Anlagenbauer
Die Jahrestagung des Verbandes deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) fand am 19. April mit ca. 130 Teilnehmenden inklusive 50 stimmberechtigter Mitglieder in der Motorworld Böblingen auf dem Areal des ehemaligen Flugfeldes statt.
Ja, wir haben Klimawandel und das Auto ist in diesem Zusammenhang vielleicht nicht die langfristig nachhaltige Lösung. Doch wenn man nicht gerade in einer Stadt mit einer gut funktionierenden öffentlichen Verkehrsinfrastruktur lebt, ist es nach wie vor unverzichtbar. Vieler Deutscher liebstes Spielzeug ist es auch noch immer, das ließ sich in der Motorworld Böblingen ganz gut sehen, in die der VDKF zu seiner Jahrestagung eingeladen hatte. Die glitzernden Flitzer blieben nicht unbeachtet, und die Frage, welchen man sich aussuchen würde, wenn man könnte, waberte durch den Raum.
Auch im Raum lagen die Schwingungen eines Familientreffens, denn in der vergleichsweise übersichtlichen Kältebranche kennt man sich. Zudem reisten einige Firmeninhaber mit ihren jeweiligen Unternehmensnachfolgern der jüngeren Generation an und für mitreisende Parter:innen war parallel ein Tagesprogramm mit Führungen in Stuttgart organisiert worden.
Während der Vormittag im Konferenzraum, wie es sich für eine Jahresversammlung gehört, den Berichten und Zahlen, den aktuellen Branchenthemen und den Wahlen diverser Mitglieder der Leitungsebene gewidmet war, gehörte der Nachmittag den Gedenken und Ehrungen und einem etwas besonderen Abschied.
Berichte, Zahlen, Wahlen
Die Mitgliederversammlung bestätigte den Verbandspräsidenten Karl-Heinz Thielmann im Amt, nahm den Jahresabschluss an und gab Einblicke in vielfältige Verbandstätigkeiten in den Bereichen politische Beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit und Seminare und Förderung der Aus- und Weiterbildung in der Branche.
Der VDKF hat eine eigene Branchensoftware, ein Tool für das Monitoring von Kälte- und Klimaanlagen, das kürzlich in der VDKF-LEC 2024 erschien und führt regelmäßig Umfragen zur Entwicklung der Branche durch.
Man gedachte der Verstorbenen und ehrte die langjährigen Mitgliedsunternehmen für 25, 40, 50 und auch 60 Jahre währende Mitgliedschaft in einem Verband, der selbst 62 Jahre alt ist und inzwischen über 1.000 Mitglieder hat.
Keine Branche ist so schnell wie die deutsche Kältebranche
Neben den wirtschaftlichen und personellen Verbandsbelangen drehte es sich um die aktuellen politischen Themen, die direkte Auswirkung auf die Geschäfte der Mitglieder haben: Kältemittel, F-Gase-Verordnung und PFAS. Einen Überblick gab Bitzer-CTO Rainer Große-Kracht in seinem Grußwort. Es sei höchste Zeit, sich mit den natürlichen Kältemitteln und ihrer Anwendung zu beschäftigen, sagt er. Die Industrie stelle sie zur Verfügung, aber alle Marktteilnehmer müssten mitmachen.
"Ich bin dann mal weg..."
zitierte Norbert Hengstermann den deutschen Komiker Hape Kerkeling. Der VDKF-Geschäftsführer legte am Nachmittag einen etwas besonderen Abschied vor, der die Teilnehmenden per Videopräsentation anekdotenreich durch die Highlights von 12 für Hengstermann "überwiegend schöne" Jahren Verbandsgeschichte führte, während derer er die Geschäfte führte. Der versprochene "rheinisch geprägte" Rückblick wurde der Ankündigung gerecht. Die Toten Hosen tauchten darin ebenso auf wie diverse mehr oder weniger bekannte rheinische Volkslieder, gemeinsamer Gesang ebenso wie Line Dancing.
Die geplanten 60 Minuten wurden mäßig überzogen, denn es gab auch zahlreiche Dankesworte nebst Geschenken an die Mitstreitenden. Die Übergabe der Geschäfte an den Nachfolger Marcel Rehder nahm Hengstenberg hier schon mal per symbolischer Staffelstabübergabe vorweg.
"Manchmal entscheiden Sekunden", sagt Hengstermann, der seinen Nachfolger erstmals auf einem Auflug nach Sylt traf, als der ihm und seiner Frau im chronisch überfüllten Restaurant Gosch zwei Plätze an seinem Tisch anbot. Es entwickelte sich ein drei Stunden währendes Gespräch, gefolgt von jahrelanger Zusammenarbeit im Verband.
Der Verband deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) zählt neben den Anlagenbauern auch einige Unternehmen der herstellenden Industrie sowie weitere Organisationen zu seinen Mitgliedern. Zu den Aufgaben gehören die Zusammenarbeit bzw. Lobbyarbeit mit der Politik, Beratung und Unterstützung etwa bei Außendarstellung und dem Marketing der Mitgliedsunternehmen sowie Mitarbeit bei der Ausbildung und Akquise des Nachwuchses.