„Digitalisierung zentraler Ansatz für effizienteres und schnelleres Bauen“
Wie die Bau- und Immobilienwirtschaft diesen Herausforderungen begegnen kann, war Thema der Baustellenbesprechung von „Neues Bauen – 80 Sekunden“, die am 24. und 25. Juni 2025 in Berlin stattfand. Viega zeigte dabei den hohen Stellenwert einer konsequenten Digitalisierung der Bau- und Betriebsprozesse auf.
Keynote-Speakerin Isabel Hammerschmidt, Engineering Consultant bei Viega und Expertin für Digitales Bauen und Nachhaltigkeit, betonte, dass „heute mehr denn je die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) in Kombination mit digitalen Planungsmethoden als integraler Bestandteil in Bauplanung und
-ausführung mitgedacht werden muss.“ Dafür sei es aber notwendig, Medienbrüche in der digitalen Planung zu vermeiden und die TGA bereits in frühen Planungsphasen zu integrieren. Denn mit 35 % Anteil am Endenergieverbrauch von Gebäuden biete die Gebäudetechnik enormes Nachhaltigkeitspotenzial. Zudem könne Geschwindigkeit im Bausektor nur entstehen, wenn das digitale Modell eines Gebäudes vernetzt und für alle Prozessbeteiligten zugänglich zur gemeinsamen Kommunikations- und Datenbasis werde: „Um jährlich 400.000 Wohnungen neu zu bauen, brauchen wir weniger Komplexität und mehr Zusammenarbeit. Digitale Prozesse, klare Schnittstellen und eine stärkere Standardisierung in Planung und Ausführung sind dafür die entscheidenden Ansatzpunkte. Im Ergebnis wird die TGA so zum entscheidenden Strukturgeber für die Bauwende.“
Theorie und Praxis ideal verknüpft
Konkrete Beispiele, wie solche Ansätze in die Praxis umgesetzt werden, erfuhren die Teilnehmenden der Baustellenbesprechung von „Neues Bauen – 80 Sekunden“ über verschiedenste Vorträge. Die Nachverdichtung von Quartieren oder notwendige Entwicklungen der Infrastruktur waren hier ebenso Thema wie soziokulturelle Aspekte, Fragen der Nachhaltigkeit, der Ressourcenschonung oder einer Steigerung der Effizienz in der Bau-ausführung. Dazu gehörte auch der neu eingeführte „Gebäudetyp E“, der durch den Verzicht auf bestimmte Vorgaben und Regularien einfacheres und schnelleres Bauen ermöglicht und zum Standard in Deutschland werden soll. Ebenso standen modulare Bauweisen, nachhaltige Versorgungskonzepte und ganzheitliche Quartiersentwicklung im Fokus der Diskussionen.

In Panels und Masterclasses konnten die Teilnehmenden einige der Vortagsthemen vertiefend diskutieren und gemeinsame Lösungsansätze erarbeiten. Ein Beispiel dafür: die Viega Masterclass mit der Frage, wie zukünftig Trinkwasser energieeffizient erwärmt und hygienegerecht bereitgestellt werden kann. An den Ausstellungsflächen der teilnehmenden Hersteller wurden zudem Einblicke in entsprechende Lösungsangebote vorgestellt. Bei den Baustellenbesichtigungen als Abendveranstaltung lernten die Teilnehmenden darüber hinaus innovative Konzepte aktueller Wohnungsbauprojekte in der Berliner Umgebung kennen.
Ganzheitliches Verständnis notwendig
Raimund Zeise, Viega Senior Vice President Sales DACHL, unterstrich die große Bedeutung der Baustellenbesprechung von „Neues Bauen – 80 Sekunden" für die Weiterentwicklung der Bauwirtschaft: „Der Klimawandel, der demografische Wandel und die zunehmende technische Komplexität der Gebäude von Morgen stellen besonders hohe Herausforderungen an die Planung, die Ausführung und den Betrieb der TGA. Diese Herausforderungen müssen wir auf Basis eines ganzheitlichen Verständnisses des Gebäudes und seines Lebenszyklus angehen.“ Viega lade daher alle Partner in der Bau- und Wohnungswirtschaft ein, daran gemeinsam mitzuarbeiten: „Es braucht ein kollaboratives Vorgehen von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, wenn wir zukünftig mehr, schneller und nachhaltiger bauen wollen. Die Baustellenbesprechung von ‚Neues Bauen – 80 Sekunden´ hat dazu wichtige Ansätze aufgezeigt.“