Der Fachkräftemangel im Handwerk spitzt sich zu
Daher müssen umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Denn nach der jüngsten Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftemangel des Instituts der Deutschen Wirtschaft, ist der Stellenrückgang im SHK-Bereich zuletzt sogar noch einmal deutlich gestiegen.
Gleichzeitig verzeichnen die Betriebe volle Auftragsbücher, da die Nachfrage nach Installateuren, ohne die die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen nicht möglich wäre, mit Beginn der Energiekrise stark zugenommen hat. Der Auftragsstau in den Handwerksbüchern wird zudem noch durch die weiterhin eingeschränkten Lieferketten befördert, die zu einer Materialverknappung geführt haben. Aufgrund dessen verzögern sich gerade vor allem aufwendigere Arbeiten wie beispielsweise der Einbau moderner Heizkessel oder Wärmepumpen. Für kleinere Aufträge wie den Austausch alter Umwälz- und Zirkulationspumpen, sind hingegen noch etwas mehr Kapazitäten vorhanden, da solche Maßnahmen in der Regel mit geringem Zeitaufwand durchführbar sind.
Eine Diskussion über die Ursachen des Fachkräftemangels und mögliche Lösungswege ist in jedem Fall zwingend notwendig, um den Berufsstand erkennbar auf lange Sicht zu entlasten und die deutsche Wärmewende auf Dauer nicht zu gefährden.
Lösungswege finden
Der Überalterung der Arbeitskräfte muss beispielsweise dringend mit Nachwuchsförderprogrammen begegnet werden. Auch die falsche Ausrichtung des Bildungssystems, das sich seit Jahrzehnten vor allem auf die akademische Bildung fokussiert hat, muss durch mehr Anerkennung und Wertschätzung des Handwerks korrigiert werden. Um einen aktiven Beitrag zu leisten, unterstützt Grundfos deshalb die Kampagne „ZEIT ZU STARTEN“ des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima – eine bundesweite Ausbildungsinitiative für Berufe im SHK-Handwerk, mit der neue Installateure gewonnen werden sollen.
„Neben der Politik ist auch die SHK-Branche gefordert ihre Kräfte zu bündeln, um das Ausmaß des Fachkräftemangels zu begrenzen und die dringend benötigte Wärmewende nicht zu gefährden. Dafür muss zum einen das Berufsbild des Handwerkers dringend attraktiver gestaltet werden. Dazu gehören nicht nur eine angemessene Vergütung und flexible Arbeitszeiten, sondern auch individuelle Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Zum anderen müssen Unternehmen noch stärker dazu ermutigt werden, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen, was dazu beitragen kann, den Druck auf die inländischen Talentpools etwas zu mindern. Auch die gezielte Förderung und Ansprache von Mädchen und Frauen könnte dabei ein Schlüssel zur Lösung des derzeitigen Fachkräftemangels werden”, kommentiert Martin Palsa, Senior Vice President & Geschäftsführer bei Grundfos Deutschland.