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Chancen für Ingenieure und Ingenieurinnen

Ingenieurinnen und Ingenieure sind gefragt: Je nach Fachrichtung können sie sich ihre Traumstelle aussuchen – zum Beispiel in der Bauwirtschaft. Die Digitalisierung eröffnet zudem neue Felder.

Quelle: stock.adobe.com/sompong_tom
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Von Sarah Janczurah, Peter Sieben, Ingo Rauhut

Zudem werden jetzt und in den nächsten Jahren auf Grund des demografischen Wandels zahlreiche Positionen frei. So stellte der Verband gemeinsam mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft bereits 2015 fest, dass bis 2029 mit dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben der starken Generation der Babyboomer auch 710.000 Ingenieur*innen altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt auscheiden.

Der technologischen Fortschritte der letzten Jahre und vor allem die digitalen Transformation ändert die Anforderungsprofile für die Nachrückenden.  Der Erwerb grundlegender Kompetenzen in den MINT-Fächern nimmt noch weiter an Bedeutung zu. Das Bundesbildungsministerium (BMBF) hat daher jüngst die bundesweite Vernetzungsstelle "MINT vernetzt" gestartet, um Naturwissenschaft und Technik noch früher und noch stärker im Bildungssystem zu verankern.

“Technik und MINT müssen als Fächer noch stärker in der Schule etabliert werden. Nur so können wir den Vorsprung halten", sagt Axel Plünnecke, der am Institut der deutschen Wirtschaft das Kompetenzfeld Bildung, Zuwanderung und Innovation leitet. Technik – auch mit viel Praxisbezug – solle ein eigenes Schulfach sein, so Plünnecke.

Digitale Transformation und Industrie 4.0

Deutschland befindet sich mitten in einem durch die digitale Transformation hervorgerufenen Strukturwandel, der die Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten und wirtschaften fundamental verändern wird. Nach Dampfmaschine, Fließband und Computer ermöglicht nun die digitale Transformation intelligente Fabriken, weswegen man diese Weiterentwicklung als die vierte industrielle Revolution bezeichnet, oder kurz: Industrie 4.0.

Den Unternehmen eröffnet diese Entwicklung die Möglichkeit noch kundennäher, schneller und flexibler agieren zu können. Kunden können künftig mit ihren Bedürfnissen und Präferenzen noch besser berücksichtigt werden – etwa durch Auswertung von Big Data oder durch die Einbeziehung individueller Kundenwünsche zu möglichst frühen Zeitpunkten. Damit verändert sich das Verständnis von Dienstleistungen, die mit einem physischen Produkt angeboten werden. Mit Sensorik, Aktuatoren und „Intelligenz“ ausgestattete Produkte können aktuelle Nutzerbedürfnisse individuell erkennen und selbstständig mögliche Mehrwerte anbieten. Die Fähigkeit, eigene Produkte mit intelligenten Dienstleistungen verknüpfen zu können, wird für deutsche Unternehmen dabei zukünftig zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden.

Je erfolgreicher deutsche Unternehmen bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle sind, desto besser wird die Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft gesichert. Ingenieurinnen und Ingenieure, die eine zentrale Rolle in der Technikgestaltung und -entwicklung spielen, zählen bei dieser Entwicklung zu den wichtigsten Berufsgruppen und die Sicherung dieser Fachkräfte ist für Unternehmen von hoher Bedeutung.

Mit digitalen Geschäftsmodellen sollen sie aber im besten Fall auch Antworten liefern auf gesellschaftliche Herausforderungen. Einige dieser schwierigen Aufgaben sind in einem Diskussionspapier des VDI-Fachbeirats Beruf und Arbeitsmarkt beschrieben, das die Fachkräftesicherung in Zeiten konjunktureller Abkühlung in den Blick nimmt.

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