Der Bundesverband Bausoftware e.V. vereint mittlerweile über 100 Unternehmen aus dem gesamten Bauwesen. Ursprünglich in Celle angesiedelt, zog man vor drei Jahren in die Hauptstadt. Die Mitglieder des Bundesverbandes Bausoftware e.V. sind Softwareunternehmen sowie IT-Dienstleister und repräsentieren die Bereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Fachplanung, Bauausführung, verarbeitendes Gewerbe sowie IT-Dienstleistungen.
Am 15. Mai feierte der Verband sein 30-jähriges Bestehen im gebäudehohen verglasten Atrium der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin Mitte.
Prof. Dr. Joaquín Díaz, Vorstandsvorsitzender des BVBS, eröffnete die Veranstaltung. In seiner Rede betonte er die wichtige Rolle des BVBS für die Digitalisierung der Baubranche und würdigte das Engagement aller Mitglieder und Partner.
"Die Software ist dem Anwender oft 8-10 Jahre voraus"
Mit Blick auf die Digitalisierung habe die Baubranche einen schweres Image, eröffnete Lothar Fehn Krestas (BMSSB) die Reihe der feierlichen Geburtstagsansprachen. Er hob hervor, dass die Digitalisierung im Bausektor die gesamte Wertschöpfungskette erreichen muss. "An der einen oder anderen Stelle fehlt es auch noch gewaltig."
"Die Software ist dem Anwender oft 8-10 Jahre voraus", meint etwa Michael Kießling, fachpolitischer Sprecher Infrastruktur, Bauwesen und Mobilität im Bundestag.
Fehn-Krestas begrüßt den digitalen Bauantrag, der nach dem Motto "eins für alle" im Bundesland Mecklenburg Vorpommern entwickelt wurde und nun allen Bundesländern zur Verfügung steht und den Gebäuderessourcenpass. Der Bund versuche nun, u.a mit dem kürzlich gegründeten BIM-Portal für qualitätssichere Information zu sorgen, doch "da könnten wir auch schon weiter sein", so Fehn Krestas. Grundsätzlich will er mehr Teamarbeit im Bauwesen. "Das persönliche Miteinander bleibt systemrelevant", betont Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, der im Übrigen die Zuversicht als eine erneuerbare Energie betrachtet.
Die Stichworte digitaler Bauantrag, BIM-Portal und Gebäuderessourcenpass greift auch Kassem Taher Saleh (Bündnis 90/Die Grünen) auf, der seine Glückwünsche mit den Worten: "Die Digitalisierung ist der Motor für den Klimaschutz" schließt.
Sämtliche Redner waren sich einig, dass die Gründung des Bundesverbandes Bausoftware BVBS vor 30 Jahren keinen Tag zu spät kam. . In allen Beiträgen wurde deutlich, dass die digitale Transformation der Branche nur gemeinsam bewältigt werden kann. Digitale Methoden sind unerlässliche Hilfsmittel, aber das persönliche Miteinander bleibt auch in Zukunft essenziell.
Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, erinnert daran, dass etwa zeitgleich mit der Gründung des BVBV vor 30 Jahren die erste Webcam installiert wurde.
Den BVBS und den ZVSHK) verbinde eine langjährige, zunehmend intensívere Zusammenarbeit, denn das Handwerk brauche eine leicht verständliche, selbsterklärende Software. Das SHK-Handwerk sei bei der Digitalisierung an vielen Stellen vorausgegangen, gibt Ines Prokop zurück, andere Baubereiche könnten viel davon lernen.
Mit dreißig ist man erwachsen
Dr. Prokop schaut selbst auf drei Jahre beim Verband zurück. In der Zeit habe sich nicht nur die Mitarbeiterzahl verdreifacht. Der Verband ist nun erwachsen und mit dem Bearbeiten der eigenen Befindlichkeiten abgeschlossen. Nun kümmert er sich verstärkt um den Nachwuchs in Form der Start-ups im Sektor und in der vergangenen Woche habe es das erste parlamentarische Frühstück gegeben.
Neue Herausforderunegn, neuer Name
Am darauffolgenden Tag, den 16. Mai 2023, wurde in Berlin die Mitgliederversammlung des BVBS abgehalten. Unter anderem haben die Mitglieder beschlossen, den Verbandsnamen in „BVBS Bundesverband Software und Digitalisierung im Bauwesen e.V.” zu ändern. Der neue Name nimmt das Gesamtziel des Verbandes auf, durch Digitalisierung die Baubranche effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Als Vorstandsvorsitzender des BVBS wurde Prof. Dr. Joaquín Díaz erneut wiedergewählt.