Corona-Pandemie

Blitzumfrage: Rückgang an Neuaufträgen

Immer mehr Auftraggeber halten Neuaufträge zurück. Es droht eine Verschleppung der Coronakrise weit in das kommende Jahr hinein. Dies ist das Ergebnis einer VBI-Blitzumfrage unter Ingenieur- und Architekturbüros, an der sich 215 Mitgliedsunternehmen beteiligten.

Quelle: WoGi/stock.adobe.com
Quelle: WoGi/stock.adobe.com

Die Planungs- und Baubranche sind derzeit durch die Coronakrise weniger betroffen ist als andere Branchen. Dennoch besteht die Gefahr eines massiven nachgelagerten Effekts. Die Umfrage unter den VBI-Mitgliedsunternehmen zeigt, dass es bei aktuellen Projekten nur vereinzelte Störungen gibt und daher 63% der Unternehmen bislang keine Hilfen beantragt haben. Allerdings gehen bei mehr als der Hälfte der Unternehmen sowohl öffentliche als auch private Auftragseingänge zurück. Knapp 6% der Unternehmen geben an, dass in ihrer Kommune eine Haushaltssperre verhängt wurde. Vielfach weisen die Entscheidungsträger auch darauf hin, dass sie erst abwarten wollen, wie die Steuereinnahmen sich entwickeln. 

Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die zunehmende Zurückhaltung der Auftraggeber ist ein Alarmsignal! Wir brauchen nach der Krise dringend Investitionsprogramme, die den Kommunen wieder auf die Beine helfen, insbesondere in Infrastruktur und Schulen. Dies ist auch eine Chance, den Sanierungsstau in Deutschland weiter abzubauen. Parallel sollten die Planungs- und Genehmigungsverfahren endlich spürbar beschleunigt werden. Nur so können wir einen nachgelagerten Effekt und damit einen Abschwung verhindern. Anders als andere Branchen braucht die Planungs- und Baubranche keine Zuschüsse, sondern eine konsequente Fortsetzung der zuvor geplanten Maßnahmen und ein zentrales Ankurbeln des Motors. Bestehende Aufträge müssen weitergeführt und Rechnungen zeitnah beglichen werden. Auch muss jetzt Schluss damit sein, Zahlungen ganz bewusst hinauszuzögern und so eine Krise erst fahrlässig zu erzeugen.“

Zahlen der VBI-Umfrage

  • 55,6 % der Unternehmen spüren bereits Auftragsrückgänge.
  • 69,3 % der Unternehmen fordern ein Investitionsprogramm in Infrastruktur und Schulen.
  • 14,6 % der Unternehmen erleben Verzögerungen bei aktuellen Projekten.
  • 63,0 % der Unternehmen haben bislang keine Hilfen beantragt.
  • 26,3 % der Unternehmen schicken mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ins Homeoffice.
Printer Friendly, PDF & Email
17.05.2023
Jubiläum
Mit zahlreichen Festansprachen und feierlichem Dinner beging der Verband am 15. Mai sein 30-jähriges Bestehen im Beisein von Verbandsmitgliedern, Vertretern aus Politik, Verbänden und Medien sowie...
22.11.2023
Die Insolvenzen in der Bau- und Immobilienwirtschaft steigen 2023 bisher um 20 %. Hohe Zinsen und massiv gestiegene Materialkosten führen zu Baustopps, Stornierungen sowie zuletzt auch zu...
07.12.2023
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Laut der Analyse von Branchendaten 2023/2024 und einer Umfrage wird der Umsatz in der Bauwirtschaft in diesem Jahr real um 5,3 % und 2024 um ca. 3 % sinken.
21.06.2023
Wirtschaft
Die ebm-papst Gruppe hat das am 31. März 2023 zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Rekordumsatz von 2,54 Mrd. Euro abgeschlossen.
20.03.2024
Allianz Freie Wärme
Langsam kommt die Kommunale Wärmeplanung bundesweit in Fahrt. Nach Prüfung erster Abschlussberichte gibt es Kritik.
23.11.2023
In einem gemeinsamen Schreiben warnen Bau- und Ingenieurverbände vor einem möglicherweise geplanten Aussetzens von Baunormen.