Forschung: Treibhausgas reduzieren mit optimierter Hallenheizung

Bis 2030 soll der Gebäudesektor 55 % und bis 2050 80- 95 % weniger CO2 emittieren, so die Ziele der Bundesregierung. Hier gibt es auch einen großen Bedarf bei industriellen Gebäuden wie etwa Fertigungshallen. Ein gemeinsames Forschungsvorhaben der TU Kaiserslautern und dem Ludwigshafener Unternehmen Kübler mit dem Titel InfraEff befasst sich mit der Entwicklung benutzerapdaptierter, hybrider Infrarotheizungen für Hallen.

 

 

Die Kooperationspartner der TU Kaiserslautern und der Kübler GmbH Ludwigshafen im Forschungsprojekt InfraEff (v.l.n.r.): Thomas Kübler, Jörg Zartmann, Marco Hartner, Dr. Jens Findeisen, Thorsten Schmitt, Hanna Lermen, Daniel Berka, Michael Saumer, Prof. Dr. Svenja Carrigan und Prof. Dr. Oliver Kornadt. Quelle: Kübler GmbH
Die Kooperationspartner der TU Kaiserslautern und der Kübler GmbH Ludwigshafen im Forschungsprojekt InfraEff (v.l.n.r.): Thomas Kübler, Jörg Zartmann, Marco Hartner, Dr. Jens Findeisen, Thorsten Schmitt, Hanna Lermen, Daniel Berka, Michael Saumer, Prof. Dr. Svenja Carrigan und Prof. Dr. Oliver Kornadt. Quelle: Kübler GmbH

Am 13. März trafen sich die Kooperationspartner, die Technische Universität Kaiserslautern mit ihrem Fachbereich Bauingenieurwesen und der Ludwigshafener Hersteller energiesparender Hallenheizungen Kübler, zum Startschuss in Ludwigshafen.

Hinter InfraEff verbirgt sich die Entwicklung einer benutzeradaptierten und hybriden Infrarotheizung. Ziel ist neben der Effizienzsteigerung bereits bestehender Systeme auch die Integration erneuerbarer Energien. Das Projektteam hofft, eine CO2-Reduktion von 8 Mio. t zu erreichen und damit einen enormen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Projekt mit 30 Monaten Laufzeit hat einen Gesamtumfang von 1,031 Mio. Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt es über den Förderträger DLR im Rahmen des Förderprogramms KMU-innovativ.

Das Team um die Professoren Dr. rer. nat. Svenja Carrigan und Prof. Dr. rer. nat. Oliver Kornadt sowie ihrem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Ing. Marco Hartner im Fachgebiet Bauphysik der TU Kaiserslautern (Fachbereich Bauingenieurwesen) arbeitet eng mit Kübler zusammen. Der Fachbereich hat bereits große Erfahrungen mit Projekten zu den Themen Niedrigst-Energie-Hallen und Thermischer Komfort. „Unser Wissen aus den Bereichen Büro- und Wohngebäude darum, welche Bedingungen Menschen als behaglich empfinden, wollen wir auf Hallen übertragen. Und dies bei gleichzeitig erhöhter Energieeffizienz“, formuliert Kornadt ein Teilziel des Forschungsprojektes. Aber es geht um mehr: „InfraEff zielt darauf, mit einem völlig neuen Konzept nur die Hallenzonen zu heizen, die gebraucht werden. Das große Volumen des Projektes erlaubt, verschiedene Ansätze zu berühren. Dies ist unglaublich spannend und vor allem: dies ist praxisrelevant.“ Auch wenn die wissenschaftliche Erkenntnis rund um die Hallenbeheizung der Zukunft für die TU Kaiserslautern im Vordergrund steht, ist gerade dieser Praxisbezug ein relevanter Aspekt für die Forscher. „Der Fachbereich pflegt seit langem die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen zur praxisrelevanten Umsetzung von Forschungsergebnissen“, so der Professor.

Das Projekt legt einen Schwerpunkt auf die Kombination gasbetriebener Infrarotsysteme mit erneuerbaren Energien. Svenja Carrigan, Professorin am Lehrstuhl für Bauphysik an der TU Kaiserslautern erklärt: „Fakt ist, dass wir derzeit auf fossile Brennstoffe, wie Erdgas, angewiesen sind. Auch wenn wir uns einig sind, dass der Fokus für die Zukunft in erneuerbaren Energien liegen wird, so ist ein Anliegen des Projekts aufzuzeigen, wann der Einsatz fossiler Brennstoffe sinnvoller und effizienter ist, als andere Energiequellen.“ Damit weist die Wissenschaftlerin darauf hin, dass erneuerbare Energien nicht in jedem Fall die energieeffizienteste Lösung darstellen. Dies gilt insbesondere für Hallengebäude.

In Bezug auf die Beheizung von Hallen wurde in den letzten Jahren durch mehrere, teils mit Bundesmitteln finanzierte Studien belegt, dass technisch hochentwickelte dezentrale Beheizungslösungen (wie z. B. Infrarotsysteme auf Basis effizienter Dunkelstrahler) die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Art zu heizen sind, heißt es in einer Pressemitteilung des Herstellers Kübler. Gerade dadurch kann kurz- und mittelfristig äußerst effektvoll CO2 eingespart werden kann. Klar erklärtes Ziel dieses Projekts ist folglich eine weitere Aufklärung in Bezug auf diese energiesparenden und ressourcenschonenden Technologien. „Wir wollen ein Umdenken einleiten und zeigen, wie effizient fossile Energieträger wie Gas in bestimmten Bereichen sein können. Und dass die Substitution von fossiler durch regenerative Energie nicht in allen Bereichen die beste Lösung darstellt.“ Dieses sinnvolle Differenzieren ist für das übergeordnete Ziel, nämlich das Klima effizient zu schützen, ein enorm wichtiger Schritt.

Die KÜBLER GmbH ist eine international agierende Unternehmensgruppe und gilt als Innovationsführer der modernen Infrarot-Heizungstechnologie. Zu den nationalen und internationalen Preisen zählen etwa der Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen des Bundeswirtschaftsministeriums, der Bayerische Staatspreis sowie der Deutsche Nachhaltigkeitspreis. Diese höchste deutsche Auszeichnung für nachhaltiges Unternehmertum erhielt das Unternehmen für die besondere Energieeffizienz des Systems H.Y.B.R.I.D in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigstes Produkt“. 2018 wurde es bereits zum dritten Mal mit dem Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz honoriert - für die innovative Digitale Hallenheizung WÄRME 4.0.

Eine Information der Kübler Unternehmensgruppe

 

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