Eine Information der Deutschen Rockwool GmbH & Co. KG, Gladbeck
Für die brandschutztechnisch erforderliche Abschottung der Leitungen für Bad, Heizung und Elektrik, die in Strangschächten zu den Zimmern geführt werden, wählte der Hersteller eine geprüft sichere Lösung der Deutschen Rockwool, die ursprünglich für den Brandschutz im Holzbau entwickelt wurde.
In der Montagehalle der Containerwerk eins GmbH in Heinsberg werden auf einer mehrzügigen Anlage gebrauchte Frachtcontainer zu Wohneinheiten vorgerüstet und ausgebaut. Der Einbau einer großzügigen Verglasung für viel Tageslicht, Lackierung und Innenausbau der Container gehen hier in der Halle witterungsunabhängig schnell voran. Dort wo später die Trinkwasser-, Heizungs- und Stromleitungen in einen Wohncontainer eintreten, setzt der Hersteller eine 160 Millimeter dicke Platte aus CLT-Holz mit genau vorgefertigten Kernbohrungen ein. Diese Kernbohrungen nehmen unter anderem millimetergenau Abschottungen mit der Rockwool Conlit U 150 auf.

Guter Rat vom Experten
Die Idee, einfach je eine Holzplatte in die Containerdecken einzubauen, stammt von einem ausgewiesenen Brandschutzexperten. Abschottungen müssten für ihren Einsatz aufwändige Prüfungen durchlaufen. Eine Prüfung zum Beispiel mit einem Original-Container zu planen, zu beantragen, durchzuführen und offiziell bescheinigen zu lassen, hätte viele Monate, vielleicht Jahre gekostet – Zeit, die die Containerwerk eins GmbH nicht verlieren wollte. Daher sei man froh gewesen, auf ein kürzlich geprüftes System zurückgreifen zu können, das auf bekannten Anwendbarkeitsnachweisen basiere, so Patrick Hückelhoven, verantwortlicher Projektmanager der Containerwerk eins GmbH.

Geprüft sicher: CLT-Platte mit Conlit
„Es gibt Hersteller von Holz- und Holzmodulbauten, die Decken- und Wandelemente aus CLT-Holz verwenden und für die die Deutsche Rockwool ihre Conlit Abschottungen geprüft hat“, sagt Dipl.-Ing. Harald Heermann. Als Produktmanager bei Rockwool befasst er sich oft mit speziellen Fragen zur Abschottung haustechnischer Anlagen. Cross Laminated Timber (CLT)–oder Brettsperrholz–ist dank seiner akustischen, brandschutztechnischen, seismischen und thermischen Eigenschaften eine nachhaltige Alternative zu Beton und Stahl.
Nach Einschätzung der Sachverständigen ist ein Deckenausschnitt im Stahlcontainer, der mit einer CLT-Platte mit maßgenauen Kernbohrungen für Conlit-Rohrschalen sicher verschlossen wird, eine zuverlässige Abschottung für die haustechnischen Leitungen eines Container-Hotels. Diese Lösung wurde deshalb zunächst in einer gutachterlichen Stellungnahme als geeignete Abschottung beschrieben. Vergleichende Brandprüfungen bewiesen wenig später die Richtigkeit dieser Einschätzung. Zudem sei der Einbau der CLT-Platte in die Container sehr einfach, sagt Hückelhoven. Bei der Endmontage habe sich erwiesen, dass auch die Verarbeitung im Bereich der Kernbohrungen problemlos gelingt.

Nach dem Aufstellen der Container werden die Leitungen verlegt, die aus dem Technikcontainer auf dem Dach in die Wohncontainer führen. Im Deckendurchführungsbereich werden sie mit Conlit 150 U Brandschutzschalen versehen, die dabei um die Leitung gelegt und durch die Kernbohrungen geschoben werden. Brennbare Frisch- und Warmwasserrohre werden zusätzlich vollständig mit der nichtbrennbaren Steinwolle-Rohrdämmung RW 800 gedämmt. Phytonleitungen sowie brennbare Abwasserrohre werden mit der Conlit Brandschutzmanschette abgeschottet, Elektro- und Datenkabel mit der Conlit Bandage vor Feuer geschützt.

Schnell seriell bauen und montieren
„Auf unseren Baustellen werden die vorgerüsteten Raumzellen sauber, leise und schnell zu einem bezugsfertigen Gebäude montiert“, erklärt Hückelhoven. „Darauf sind wir stolz. Der Einsatz und die Koordination vieler unterschiedlicher Gewerke ist dabei nicht notwendig. Daraus resultieren maximale Planungssicherheit und geringe Baukosten für die Bauherren.“ Das Conlit-Brandschutzsystem erlaube die leichte Durchführung der Rohre und Kabel, erklärt Produktmanager Heermann. Deshalb seien die Abschottungen im klassischen Mauerwerksbau ebenso beliebt wie im Holzbau und jetzt wohl auch im Stahlcontainerbau.
Ganz generell würden moderne Modulbauweisen zukünftig für alle Gebäude an Bedeutung gewinnen, in denen viele Räume mit standardisiertem Grundriss benötigt werden, ist Heermann überzeugt. Rockwool jedenfalls befasse sich seit einigen Jahren mit den besonderen Anforderungen des Modulbaus an die Dämmung der Gebäudehülle, der Geschossdecken und der haustechnischen Installation. Mit den meisten der bisher im Modul- und Holzbau gebräuchlichen Baustoffe und -konstruktionen habe man bereits Normbrandprüfungen durchgeführt, so Heermann.
So einfach geht Hotel
Der Zugang zu den Tin Inn Hotels ist rein digital gelöst, ein Restaurant gibt es nicht im Haus. Hotelgäste begegnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Angestellten. Die Welt der Containerwerk eins GmbH sei „digital und nachhaltig“ und ja, auch ein wenig verrückt, sagt Geschäftsführer und Unternehmensmitbegründer Michael Haiser. „Uns kann’s gar nicht innovativ genug sein. Hotels aus ausrangierten Seefrachtcontainern? Klingt verrückt, funktioniert aber.“
Ein Container-Hotel muss jedoch zwingend den geltenden Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz entsprechen. Zwar verhindern die Wände und Decken den schnellen Übersprung von Feuer aus einem Zimmer in ein anderes. Allerdings müssen sie dort, wo sie für die Durchführung von Leitungen geöffnet werden, anschließend mit einer zuverlässigen Abschottung auch wieder verschlossen werden. Ziel der Abschottung ist es, dass Rauch und Feuer bis zu 30 Minuten lang daran gehindert werden, in einen benachbarten Container vorzudringen. So schreiben es die Musterbauordnungen der Bundesländer für diese Gebäudeklasse vor. ⟵
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