Angesichts sommerlicher Temperaturen, anhaltender Trockenheit, heftigen Windes und steigender Waldbrandgefahr im Berliner Umland drängt sich mir Mitte Mai beim Schreiben dieses Geleitwortes der Gedanke auf, dass künftig anders geplant und gebaut werden müsste und wir Menschen, Gebäude und Infrastruktur besser vor höherer Brandgefahr schützen sollten. Sie ist eines der Resultate des Klimawandels, der immer häufiger Extremwetterlagen verursacht, die zudem über längere Zeiträume anhalten können.
Insofern freut es mich, dass auch beim Brandschutz in zunehmendem Maße Fragen der Nachhaltigkeit und des ökologischen Bauens wie etwa die Nutzung erneuerbarer Energien und die Integration von Bauwerken in ein klimafolgenfestes urbanes Umfeld eine Rolle spielen.
Den Implikationen für Regelwerke und Technik ist ein großer Teil der Ausgabe gewidmet: Wir betrachten, wie PV-Anlagen mit Rauch- und Wärme-Abzugsanlagen auf großen Flachdächern zusammenpassen (Seite 14) und wie sich die Begrünung von Gebäuden im Brandfall verhält (Seite 20).
Wir zeigen, dass auch bei ökologisch nachhaltiger Dämmung mit Werkstoffen aus Holzfaser der Brandschutz nicht zu kurz kommen muss (Seite 26) und dass Holzfenster eigentlich immer eine gute Idee sind - etwa auch in Baudenkmälern (Seite 54).
Daneben geht es um innovative Lösungen in den Bereichen Elektro- und Gebäudetechnik sowie Gebäudehülle, und das sowohl auf der Produktseite als auch in der Umsetzung in verschiedenen Gebäudearten.
So lassen sich durch Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Videotechnik kritische Temperaturen an Hand unsichtbarer Zeichen aufspüren, bevor ein Feuer entsteht - auch in sehr hohen oder nach oben offenen Architekturen (Seite 30). Wir berichten von Druckbelüftungsanlagen in einem Frankfurter Bürohochhaus (Seite 36), Brandabschottungen in Hotels, die aus Containern bestehen (Seite 36) und Dachfenstern, die unter einem Schul-Innenhof eingebaut sind (Seite 44). Brandmeldesysteme sorgen in diversen baulichen Umgebungen, wie etwa einer Kompostaufbereitungsanlage (Seite 34), in einem Kunstmuseum (Seite 46), in Sonderbauten wie Bildungs-, Gesundheits- und Senioreneinrichtungen (Seite 60) und natürlich im Wohnungsbau (Seite 56) für Sicherheit.
Viel Spaß beim Blättern und Lesen in unserer diesjährigen Ausgabe!
Herzlichst
Silke Schilling
MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling

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