Dezentrales Wärmesystem
Wachsendes Wärmesystem mit zwei BHKW
Olaf Haake ist im besten Sinne ein Macher. Noch in den 1960er Jahren stand auf dem 16.000 m² großen Areal der elterliche Ferienbauernhof. Das heutige Hauptgebäude des Hotels entstand 1978. Es folgten ein Schwimmbad, später ein Anbau für ein Spa mit Salzgrotte und Saunen. Das Außengelände prägen mittlerweile sieben komfortabel eingerichtete Pavillons mit jeweils 45 m² Wohnfläche sowie ein Wasserlauf und ein zusätzlicher Pool. Das Landhaus Haake verfügt nun über rund 100 Betten plus Restaurant, Wellnessbereiche und Saunen.
Projektdaten
Projekt: Wellness- und Hotelanlage Landhaus Haake, Bad Zwischenahn
Umfang: 7 Wohnpavillons à 45 m2, Restaurant, Wellnessbereich, Saunen, Schwimmbecken mit 220.000 l Volumen
Realisierungszeitraum: 2022
TGA-Fachplanung: Weith GmbH, Bad Zwischenahn
Ziel: Unabhängige Wärme- und Stromversorgung mit BHKW und PV-Anlage
Eingesetzte TGA-Systeme: Remeha BHKW ELW 20-43 als Zweitgerät (Bestand: BHKW ELW 20-43 von 2013, Gas-Brennwertkessel Quinta Pro, 30-kWp-Photovoltaikanlage mit Batterie)
Mit dem stetigen Ausbau wurde auch immer mehr Wert auf eine möglichst unabhängige Wärme- und Stromversorgung gelegt. Seit 2013 liefert im Hauptgebäude die Wärmezentrale mit einem BHKW ELW bis zu 20 kW Strom- und 43 kW Wärmeleistung. Ein Gas-Brennwertkessel Quinta Pro sichert Spitzenlasten. 2022 schließlich wurde ein zweites BHKW ELW 20-43 in einem Nebengebäude in das System integriert. „Ich bin mit unserem ersten BHKW sehr zufrieden. Es ist effizient und läuft stabil. Deswegen wollte ich auch als zweite Anlage ein Remeha-Gerät“, berichtet Olaf Haake. „Die Begleitung durch Stefan Nordhoff und Franz Boekhoff von Remeha war dabei hervorragend. Typische Anfangsschwierigkeiten wurden schnell behoben.“

Die Wärmeversorgung erfolgt über ein durchdachtes System aus fünf Pufferspeichern, die sich an verschiedenen Standorten im Gebäudekomplex befinden. Ein Teil der Wärmeleitungen verläuft durch die Dachstühle der Nebengebäude. Hinzu kommen rund 200 m im Boden verlegte Nahwärmeleitungen. Planung, Installation und Wartung liegen bei der Weith GmbH, Bad Zwischenahn. Das neue BHKW wurde von dem Unternehmen in die bestehende Hydraulik integriert.

Olaf Haake hat sein Energiesystem auf allen Ebenenoptimiert: Beim Verbrauch stellte er etwa die Beleuchtung komplett auf LED-Leuchten um. In der hauseigenen Wäscherei arbeitet eine neue energieeffiziente Industriewaschmaschine, während das Bestandsgerät nur noch für den Notfall erhalten bleibt. Strom wird neben den BHKW auch von einer 30-kWp-Photovoltaikanlage mit Batterie erzeugt. Die Batterie gleicht Stromspitzen aus und unterstützt in der Nacht, wenn die Sonne nicht scheint. Insgesamt ist Haake damit bilanziell stromseitig autonom. Die Abdeckung von Spitzenlasten beim Wärmebedarf soll künftig über eine Holzpelletheizung gelingen.

„Mit der Kombination aller Maßnahmen möchte ich die Energieautarkie unseres Betriebes möglichst weit vorantreiben“, erklärt Haake. Dafür kann unter anderem eine Umstellung von Erd- auf Flüssiggas vorgenommen werden, das in einem Tank auf dem eigenen Gelände gespeichert ist. Sämtliche Anlagen betreibt Haake mittels übergeordneter Regelung. Die BHKW laufen mit einem Höchstmaß an Effizienz und mit geringer Taktung. Betriebsdauer und -leistung passt der Unternehmer den jeweiligen Bedürfnissen an. So kann es je nach Witterung und aktuellem Bedarf sinnvoll sein, die Beheizung des 220.000 l großen Schwimmbeckens zum Teil tagsüber, zum Teil aber auch nachts laufen zu lassen.

Fazit
Olaf Haake ist von seinem Weg überzeugt, mit verschiedenen Bausteinen zur Wärme- und Stromversorgung einen energieeffizienten und nachhaltigen Weg für seinen Betrieb gefunden zu haben. Die BHKW sorgen für eine kostengünstige Grundlast, mit der er den hohen Komfort für die Gäste gewährleisten kann. Mit passgenauer Regelung optimiert er den Betrieb der Anlage einfach selbst und hat per App jederzeit alle Daten im Blick.
Eine Information der Remeha GmbH, Emsdetten
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