Weniger Brandtote dank Rauchwarnmelderpflicht
Wie wichtig es ist, den Wohnungsbestand in Deutschland flächendeckend mit Rauchwarnmeldern auszustatten, wird leider immer dann am deutlichsten, wenn Brandkatastrophen wie Anfang 2013 in Backnang Menschenleben fordern. Dass Rauchwarnmelder tatsächlich dabei helfen können, Menschenleben zu retten, und dass es deshalb erforderlich ist, ihre Installation zur Pflicht zu machen, weist Dr.-Ing. Sebastian Festag mit der jetzt erschienenen „Sulzburger Studie zur Einführungspflicht von Rauchwarnmeldern“ nach. „In allen Bundesländern, in denen Rauchwarnmelder verpflichtend eingeführt wurden, zeigt sich, dass die Brandopferzahlen gesunken sind. In einigen Bundesländern lassen sich sogar signifikante Verbesserungen in Bezug auf das Brandopferrisiko zwischen den Zeiträumen vor und nach der Einführungspflicht ermitteln“, erläuterte der Autor bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Sulzburger Studie im Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum (BKRZ) der Feuerwehr Frankfurt am Main. „Darüber hinaus zeigt eine alle Bundesländer mit einer Einführungspflicht umfassende Analyse, dass die Einführung der Rauchwarnmelderpflicht eine statistisch signifikante risikoreduzierende Wirkung hat“.
Studienergebnisse bestätigen Erfahrungen aus der Praxis
Im Anschluss bestätigte Prof. Dipl.-Ing. Reinhard Ries, Direktor der Branddirektion Frankfurt/Main, aus Sicht der Praxis die Ergebnisse der Studie: „Wenn Rauchwarnmelder installiert sind, rettet dies aus mehreren Gründen Menschenleben“, betonte der Leiter der Frankfurter Feuerwehr. „Zum einen können die Menschen sich schneller in Sicherheit bringen, wenn ein Rauchwarnmelder sie im Brandfall unverzüglich gewarnt hat. Zum anderen wird auch die Zugriffszeit der Feuerwehr – von der Entstehung des Brandes bis zu ihrem Eintreffen am Einsatzort – durch Rauchwarnmelder erheblich verkürzt. Wir werden schneller alarmiert, sind schneller am Einsatzort und können dort Leben retten“.
Nur zuverlässige Melder gewährleisten Sicherheit
Die Sulzburger Studie ist auch eine Bestätigung für die Aktivitäten des Fachverbands Sicherheit im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI). Der Fachkreis Brandmeldesysteme des Verbands hatte sich bereits 1999 bei den für das Bauen zuständigen Ministern der Länder für eine gesetzliche Verankerung der Rauchwarnmelder in privaten Haushalten stark macht. Auf Initiative des ZVEI entstand anschließend das Forum Brandrauchprävention e. V., ein Zusammenschluss führender Dachverbände sowie Hersteller und Dienstleister aus der Sicherheitstechnikbranche, das entscheidend zum Durchbruch der Rauchwarnmelder beigetragen hat. „Die Ergebnisse der Sulzburger Studie zeigen, dass unsere Initiative richtig war“, hob Heinrich Herbster, Vorsitzender des Fachkreises Brandmeldesysteme und des Arbeitskreises Normen und Richtlinien im Fachverband Sicherheit des ZVEI hervor. „Wir begrüßen es, dass die gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht mittlerweile im Großteil aller Bundesländer eingeführt ist“, so Herbster. Unter anderem durch die Rauchwarnmelderpflicht bedingt, sei allerdings mittlerweile ein so großes Angebot von Meldern auf dem Markt, dass es selbst Fachleuten schwer falle, den Überblick zu behalten. Hier gelte es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Heinrich Herbster: „Nur ein Produkt, das funktioniert, kann Sicherheit gewährleisten. Mit dem ‚Q‘ gekennzeichnete Rauchwarnmelder haben die weltweit härtesten Qualitätsprüfungen bestanden und stehen für maximale Alarmsicherheit im Brandfall und damit für höchste Qualität. Über die reine Produktebene hinaus sollten aber auch die Fachbetriebe, die die Rauchwarnmelder installieren, mit dem ‚Q‘ zertifiziert sein – ‚Q‘ und ‚Q‘ ist echte Sicherheit“.