Umfrage zur Lage deutscher Architekten, Ingenieure und Planer

Eine Mitgliederbefragung des Verbands Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. (DAI) im April ergab, dass eine Mehrheit der Büros die Auftragslage und Arbeitssituation unter den Bedingungen der Coronakrise zurzeit als wenig eingeschränkt beurteilt. Weniger gut sieht es jedoch offenbar auf den Baustellen aus.

Blitzumfrage Corona-Krise. Quelle: DAI
Blitzumfrage Corona-Krise. Quelle: DAI

Vom 08. - 16.04.2020 wurden über die Plattform www.baukultur.plus Planerbüros aus fünf Fachrichtungen hinsichtlich ihrer aktuellen Situation anonymisiert befragt. Zehn Fragen zum Büro, zur Auftragslage, zur Arbeits- u. Baustellensituation wurden gestellt. Rund 40 vollständige Antworten, über das Bundesgebiet verteilt, konnten ausgewertet werden.

Die Struktur der Mitglieder in den Architekten- und Ingenieurvereinen (AIVe) und damit mittelbar im Dachverband DAI ist überwiegend geprägt von kleinen und mittleren Bürogrößen. So kamen die meisten Antworten aus Büros mit bis zu fünf Mitarbeitern, die Fachrichtung Architektur überwiegt. Der geografische Tätigkeitschwerpunkt liegt zum größten Teil im städtischen Umfeld bzw. sowohl Stadt als auch Land. Die meisten Büros haben zudem Möglichkeiten, alle oder einige Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten zu lassen.

Erfreulicherweise überwiegt die Aussage, dass aktuell noch keine oder nur leichte Einschränkungen (rund 70%) zu spüren sind. Demzufolge haben 72% auch noch keinerlei Hilfen wie Kurzarbeitergeld oder andere Corona-Förderungen beantragt. Fast 80% geben eine positive Prognose ab, wenn eine baldige Normalisierung der Lage eintritt. Sie können umgehend wieder voll durchstarten. Bei der Baustellenversorgung ergibt sich ein nicht ganz so gutes Bild: Über 40% der Befragten geben an, dass es bei verschiedenen Baumaterialien insbesondere aus dem internationalen Umfeld bereits zu spürbaren Engpässen kommt.

Abschließend wurde gefragt, was aktuell und für die nahe Zukunft wichtig wäre. "Hier kam fast unisono die freie Antwort, dass jetzt insbesondere die öffentlichen Auftraggeber rascher genehmigen, vergeben und beauftragen sollten. Vielleicht sogar erst später geplante Vorhaben vorziehen", erläutert Udo Sonnenberg, Geschäftsführer des DAI und Initiator der Vernetzungsplattform Baukultur+ In der Krise zeige sich zudem, wie es um die Zuverlässigkeit gerade öffentlicher Bauherren bestellt sei: "Politische Ankündigungen sind gut, richtig und wichtig. Entscheidend ist aber am Ende, was beim einzelnen ankommt. Hier steht es oft nicht zum Besten mit der Zahlungsgeschwindigkeit auf öffentlicher Seite", so Sonnenberg.

Gegründet 1871, gehören dem DAI rund 30 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an. Damit vertritt der Verband die Interessen von ca. 3.700 Architekten, Ingenieuren und Planern. Der Verband gibt die Fach- und Verbandszeitschrift BAUKULTUR heraus. Die Plattform Baukultur+ wurde 2019 ins Leben gerufen und vernetzt vorrangig Architekten und Ingenieure.

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